Zwei Drittel aller Tinder-User:innen sind vergeben
Es gibt viele Gründe, auf Tinder zu sein. Dass nicht alle Nutzer:innen auf der Suche nach der ganz großen Liebe sind, ist jetzt nicht unbedingt ein Geheimnis. Doch eine neue Studie enthüllt nun, dass zwei Drittel aller Tinder-User:innen nicht einmal Single sind, sondern vergeben oder sogar verheiratet.
Falls ihr euch fragt, wieso das Online-Dating-Game aktuell so frustrierend ist, bekommt ihr hier jetzt wohl die Erklärung.
Studie: Zwei Drittel aller Tinder-User:innen sind gar nicht Single
Die Dating-Welt hat sich in den letzten Jahren zweifellos verändert. Schicksalhafte Begegnungen in Cafés und Bars kennen viele von uns nur noch von Erzählungen von Millennials oder Boomern. Stattdessen spielt sich heutzutage vieles in der virtuellen Welt ab. Was Online-Dating betrifft, hat vor allem die App Tinder das Game ganz klar revolutioniert und Millionen von Menschen auf der Suche nach der schnellen Liebe, heißen Flirts und vielleicht sogar einer festen Partnerschaft, zusammengebracht. Doch eine neue Studie bringt die Tinder-Szene wohl ins Wanken – denn es scheint, dass die Intention der meisten User:innen vielleicht sogar eine ganz andere ist, als man vermuten könnte.
Okay, dass nicht alle Nutzer:innen auf Tinder nach der großen Liebe suchen, ist jetzt keine große Überraschung. Dennoch sorgen die Erkenntnisse aus der neuen Studie für Aufsehen. Wie NBC News berichtet, befragten fünf Forscher insgesamt 1400 Menschen im Alter von 18 bis 74 Jahren nach ihren Beweggründen zur Benutzung der App. Das Ergebnis: Sage und schreibe zwei Drittel der Tinder-Nutzer:innen sollen laut der Studie vergeben sein. Um genau zu sein, gaben 65,3 Prozent der Teilnehmenden an, „in einer Beziehung“ oder verheiratet zu sein. Doch was haben diese User:innen dann eigentlich auf der Dating-Plattform zu suchen?
Tinder als Ego-Boost
Laut der Studie sucht die Mehrheit der Befragten auf Tinder gar nicht aktiv nach Dates oder Verabredungen, vielmehr wird die App einfach als Social-Media-Plattform genutzt. Das Sammeln von Likes und Matches soll außerdem das Selbstbewusstsein stärken. Doch laut dem Studien-Co-Autor Germano Vera Cruz von der Jules Verne Universität der Picardie in Frankreich stellt dies ein echtes „Täuschungsspiel“ für diejenigen dar, die aktiv nach einem potenziellen Partner oder einer potenziellen Partnerin suchen. Diejenigen hätten eine geringere Erfolgswahrscheinlichkeit, weil offenbar nur wenig User:innen mit dem gleichen Ziel dort seien, so der Forscher. Eine bittere Erkenntnis für viele Tinder-Anhänger:innen mit ernsten Absichten.
Auch der Forscher Elias Aboujaoude, Professor für klinische Psychiatrie an der Stanford Medicine, kann das frustrierende Ergebnis bestätigen. Aus Erfahrung mit einigen Patient:innen berichtet er, dass immer mehr Liebessuchende Dating-Apps wie Tinder inzwischen den Rücken kehren, obwohl sie weiterhin den Wunsch nach einer festen Beziehung haben. Einfach aus dem Grund, weil die Frustration zu hoch ist. Man verbringt viel Zeit mit Unterhaltungen, die einfach nicht vorankommen und nirgends hinführen, erklärt der Wissenschaftler. Falls ihr euch also auch gerade in einem Dating Rust-Out befindet und euch fragt, wieso eurer Tinder-Game momentan eigentlich so frustrierend ist, habt ihr hier die Antwort. Denn es ist sehr gut möglich, dass der potenzielle Tinder-Crush eigentlich vergeben ist und die App nur zur Unterhaltung und Zeitvertreib nutzt.