Zeitumstellung: Wieso wird an der Uhr gedreht?
Am 27. März werden die Uhren wieder umgestellt. Die Sommerzeit beginnt um 2 Uhr nachts und das bedeutet, wir drehen den Zeiger um eine Stunde nach vor auf drei Uhr.
Das steckt hinter der Einteilung in Sommer- und Winterzeit.
Zeitumstellung: Wieso wird an der Uhr gedreht?
Die Sommerzeit wurde in den 70er Jahren eingeführt. Bereits 1977 hatten viele europäische Länder die Zeitumstellung wieder eingeführt. Das war übrigens eine energiepolitische Reaktion auf die Ölkrise von 1973. Die sogenannte Ölpreiskrise traf Europa nämlich hart. Sie war eine Folge des Jom-Kippur-Krieges, der von arabischen Staaten gegen Israel geführt wurde. Im Zuge dessen drosselte die Organisation der „Arabischen Erdöl exportierenden Staaten“ (OAPEC) die Ölfördermengen, um die westlichen Industriestaaten unter Druck zu setzen. Diese unterstützten nämlich Israel. Der Ölpreis stieg und zeigt die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossiler Energie. Europa musste sparen.
Deswegen führte Frankreich 1976 die Sommerzeit mit der Begründung ein, Energie einsparen zu wollen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte.
Sommerzeit im Ersten Weltkrieg
In Österreich gab es übrigens im Ersten Weltkrieg bereits die Sommerzeit. Am 30. April 1916 führte man die Zeitumstellung im Deutschen Reich wie eben in Österreich-Ungarn ein. Sie hielt bis zum 30. September des gleichen Jahres. Ein zweiter, ebenso erfolgloser Versuch, wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.
Kommt ein Ende der Zeitumstellung?
Schon seit Längerem diskutiert man die Zeitumstellung innerhalb der EU. Bereits 2018 hatte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker darauf gepocht, eine Änderung zu vollziehen und mit der Zeitumstellung Schluss zu machen. Denn Umfragen ergaben, dass die Mehrheit der europäischen Bevölkerung, nämlich 84 Prozent, dafür ist, die Zeitumstellung abzuschaffen.
Im September 2018 wurde deshalb der Entwurf einer Richtlinie vorgelegt. Und Anfang 2019 stimmte das EU-Parlament auch dafür, dass die Uhren ab 2021 im Frühling und im Herbst nicht mehr eine Stunde vor- beziehungsweise zurückgestellt werden. Doch bislang sieht es so aus, als ob wir noch länger warten müssten, bis die Zeitumstellung tatsächlich ein Ende hat. Denn nun müssen sich die Mitgliedstaaten im EU-Rat festlegen. Und das ist bis jetzt noch immer nicht passiert.