Zehnjähriger bittet Kassiererin, sich als seine Mutter auszugeben und entgeht damit Entführung
Großen Mut hat ein zehnjähriger Junge aus den USA bewiesen. Mit einem äußerst smarten Trick hat er eine Frau in die Irre geführt, die womöglich gerade seine Entführung geplant hat.
Kurzerhand bat der Bub eine Kassiererin, sich als seine Mutter auszugeben.
Junge entgeht mit smartem Trick Entführung
Es klingt wie der Beginn einer grausamen Horrorgeschichte: Ein Zehnjähriger aus Pennsylvania war gerade auf dem Heimweg von der Schule – am helllichten Tag. Plötzlich bemerkte er, dass ihm eine Frau folgte, die er noch nie zuvor gesehen hat. „Sie ging mit ihm spazieren und fragte ihn, wo seine Familie und sein Vater seien“, berichte Sam Green, der Vater des Jungen, gegenüber ABC Philadelphia.
Dann versuchte die Fremde offenbar, den Jungen in einen nahegelegenen Supermarkt zu locken. „Sie sagte: ‚Ich gehe zu Wawa [An. d. R. der Name des Supermarktes], gehst du dorthin? Was möchtest du von Wawa? Wo ist deine Familie?'“, berichtet der geschockte Vater.
Da merkte der Bub bereits, dass etwas nicht stimmte. Deshalb betrat er einen anderen Laden, der ihm bereits bekannt war. Die fremde Frau wartete indes vor dem kleinen Geschäft und hielt die Tür offen. Diesen Moment nutzte der Schüler aus, lief zu der Kassiererin und flüsterte ihr ins Ohr, sie solle „so tun, als wärst du meine Mutter, diese Dame folgt mir.“
Überwachungsvideo beweist bizarre Szene
Die Frau an der Kassa befolgte sofort die verzweifelte Bitte des kleinen Jungen und ging mit ihm in Richtung der Türe. Dann sperrte sie den Laden zu und brachte das Kind in Sicherheit. Die potenzielle Entführerin lief daraufhin davon. Ein Überwachungsvideo zeigt die bizarren Szenen samt der Frau, die vor dem Geschäft wartete. „Ich bin sehr stolz auf sie“, sagte die Besitzerin des Ladens gegenüber ABC 6. „Hannah ist eine 17-jährige junge Dame. Sie hat alles richtig gemacht.“
Auch wenn der Fall ein gutes Ende genommen hat, ist der Vater des Zehnjährigen sichtlich entsetzt über die mögliche Entführung. „Als wir uns das Video angesehen haben, habe ich jedes Mal geweint, wenn ich es gesehen habe“, schildert er. „Zu sehen, wie mein Kind nach Hilfe sucht, weil es im Grunde Angst um sein Leben hatte – das trifft einen hart.“
„Üben Sie diese Situationen“
Im Interview mit dem Fernsehsender erklärte der besorgte Vater, dass er seinem Sohn immer wieder einbläute, wie er sich in einem derartigen Fall verhalten solle. Und genau das habe ihn nun vermutlich vor einer furchtbaren Tragödie beschützt. „Denken Sie an jedes Szenario und stellen Sie sicher, dass Kinder es kennen und auch üben“, so der Rat von Green an alle Eltern und Erziehungsberechtigten. „Üben Sie diese Situationen und Szenarien genauso, wie etwa Feueralarmübungen.“
Mittlerweile konnte die Polizei die fremde Frau, die dem Jungen gefolgt ist, ausfindig machen. Gegen sie wurde keine Anklage erhoben, da man nicht beweisen konnte, ob sie tatsächlich vorhatte, das Kind zu entführen. Stattdessen erhält sie notwendige psychologische Hilfe.