Youtuber Logan Paul filmt Leiche für Klicks
Am vergangenen Wochenende besuchte der Youtuber Logan Paul (der ältere Bruder von Jake Paul, der ebenfalls auf Youtube bekannt ist) Aokigahara, einen Wald am Rande des Berges Fuji in Japan. Dieser Wald wird auch „Selbstmord-Wald“ genannt, da er dafür bekannt ist, dass sich jährlich hunderte Menschen darin das Leben nehmen.
Als eine Art „Witz“ oder Mutprobe wollte der 22-jährige Logan mit seinem Team in dem Wald zelten. Einige Youtuber unterstellen Logan nun, er hätte bereits darauf gehofft, tatsächlich einen toten Menschen vorzufinden. Alles für die Klicks eben. Genau das passierte jedenfalls und anstatt die Kamera abzuschalten und den Vlog an einem anderen Ort erneut zu starten, filmte er den an einem Baum hängenden Leichnam. Das Gesicht des toten Mannes machte er im Upload unkenntlich.
Seinen Vlog lud Logan dann auf Youtube hoch, wo er 15 Millionen Abonnenten hat. „We found a dead body in the Japanese Suicide Forest…“ (also: „Wir haben eine Leiche im japanischen Selbstmord-Wald gefunden…“) war der Titel des mittlerweile gelöschten Videos. „Das ist kein Clickbait. Das ist der realste Vlog, den ich je auf diesem Channel gepostet habe“, sagt Logan am Beginn des Videos. „Ich glaube, das geht in die Geschichte von Youtube ein, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass so etwas hoffentlich noch nie jemandem auf Youtube passiert ist.“ Dennoch verwendete er die Leiche als Thumbnail für das Video und schaffte es damit innerhalb kürzester Zeit, seine durchschnittliche Klickzahl zu verdoppeln.
Tatsächlich hat er mit der Aussage Recht, denn Videos von toten Unbekannten sollten auch nicht auf Youtube landen. Auch nicht, wenn sich dadurch die Klickraten und somit die Einnahmen der Youtuber verdreifachen. So sehen das zum Glück sehr, sehr viele Menschen auf der Welt. Denn Logan Paul erntet für seinen Japan-Vlog Shitstorms aus allen Richtungen, so dass er das Video mittlerweile aus dem Netz genommen hat und sich öffentlich auf allen möglichen Kanälen für sein Verhalten entschuldigt hat. Sogar ein Entschuldigungs-Video hat er mittlerweile gedreht.