YouTube geht gegen QAnon-Verschwörungstheorien vor
Nach Facebook und Twitter geht jetzt auch die Videoplattform YouTube gegen die QAnon-Verschwörungstheorien vor. Alle Videos der Gruppierung, die gewaltverherrlichend sind, werden sofort gelöscht.
Das verkündete YouTube am 15. Oktober in einem Blogeintrag.
YouTube entfernt Videos von QAnon
YouTube kündigte gestern an, dass künftig mehr Inhalte mit Verschwörungstheorien entfernt werden sollen. Das soll vor allem für jene Konten gelten die ihre Anhänger auffordern mit Gewalt gegen Menschen zu reagieren. Dabei verwies die Videoplattform in dem Blogeintrag ausdrücklich auf QAnon. Außerdem sollen künftig auch jene Kommentare gelöscht werden, wo man Anhänger von QAnon als „Pizzagate“ beschimpft. Wann genau die neue Regelung in Kraft treten soll ist noch nicht bekannt. Aber YouTube versicherte, dass das bald passieren soll.
Facebook und Twitter als Vorbilder
YouTube ist damit allerdings nicht die erste Plattform, die gegen QAnon-Verschwörungstheorien vorgeht. Facebook und Twitter verhängten bereits drastische Maßnahmen gegen die Gruppe. Facebook entfernte fast 800 QAnon-Verschwörungsgruppen wegen Gewaltverherrlichung von seiner Plattform. Den verbleibenden knapp 2.000 öffentlichen und privaten Gruppen seien Beschränkungen auferlegt worden. Dadurch werden diese Accounts anderen Nutzern nicht mehr empfohlen. Auch Twitter geht bereits aktiv gegen QAnon vor. Erst kürzlich entfernte die Plattform 7.000 Konten mit Verbindungen zur Bewegung QAnon, die Verschwörungstheorien verbreitet und US-Präsident Donald Trump unterstützt.
Die Verschwörungstheorien rund um QAnon
Anhänger der Verschwörungstheorie vertreten verschiedene miteinander verbundene Überzeugungen, die auf anonymen Postings von jemandem namens „Q“ basieren. Dieser Unbekannte behauptet unter anderem spezielle Insiderkenntnisse über die Trump-Regierung zu haben. Kern der Theorie ist, dass Trump heimlich gegen einen Kinderpornografie-Ring kämpft, zu dem auch prominente Demokraten gehören sollen. Eine Kernthese ist, dass US-Präsident Trump auserwählt sei, einem von Demokraten dominierten Staat in einem Kampf zwischen Gut und Böse die Stirn zu bieten. Trump selbst retweetete in der Vergangenheit mehrfach QAnon-Accounts. Und auch der deutsche Sänger Xavier Naidoo machte in letzter Zeit immer öfter von sich reden, indem er die Theorien der umstrittenen Bewegung öffentlich teilte.
Die Bewegung verbreitet außerdem die Behauptung, dass eine kriminelle Organisation die USA beherrscht, welcher etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama angehören. Diese prominenten Politiker sollen sich laut der Theorie mit Hormonen behandeln, die aus dem Blut von Kindern gewonnen würden.