Xavier Naidoo entschuldigt sich für seine Verschwörungstheorien
Vielen ist Xavier Naidoo in den vergangenen Monaten wohl weniger durch seine Musik und mehr durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien aufgefallen. Denn als Corona-Leugner sorgte er immer wieder für Schlagzeilen. Jetzt entschuldigt er sich für seine Aussagen.
Der Krieg in der Ukraine habe ihn wachgerüttelt.
Xavier Naidoo entschuldigt sich für Verschwörungstheorien
„Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe.“ Mit diesen Worten überrascht Xavier Naidoo jetzt auf YouTube. Denn, dass sich Naidoo einmal für seine Aussagen und Verschwörungstheorien der vergangenen Jahre entschuldigen wird, hatte wohl kaum jemand erwartet.
Zur Erinnerung: Seit einigen Jahren wurde Naidoo immer wieder mir „Reichsbürgern“ in Verbindung gebracht, verbreitete unter anderem Verschwörungstheorien der QAnon-Bewegung und zeigte sich immer wieder als Corona-Leugner. Erst vergangenen November erklärte er etwa, dass die Covid-Impfung demnächst zur Zombie-Apokalypse führen wird. Viele vermuteten auch eine Nähre zu rechtsextremen Verschwörungstheoretikern, wogegen sich Naidoo vehement wehrte.
Doch seine Theorien hatten für den Musiker auch Konsequenzen. So wurde er nach einem Video etwa aus der DSDS-Jury ausgeschlossen. Mit seiner Community kommunizierte er jedoch weiterhin regelmäßig via Telegram und verbreitete seine Theorien und Ansichten.
Ukraine-Krieg als Auslöser für Reflexion
Doch jetzt kam es anscheinend zu einem plötzlichen Sinneswandel. Grund dafür ist übrigens der Krieg in der Ukraine. Denn Naidoos Frau kommt aus der Ukraine; auch er verbrachte bisher viel Zeit in dem Land. „Das unfassbare Leid dieser Menschen“, habe ihn tief bewegt. „Aus diesem wunderschönen Land musste ich jetzt Familie und Freunde rausholen, weil dort Angst und Schrecken herrschen“, beschreibt der Musiker die Situation seiner Familie.
Die Auseinandersetzung mit dem Krieg in der Ukraine habe bei ihm einige Fragen ausgelöst, denen er sich in den letzten Wochen stellen musste. „Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt, und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte.“
„Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet“
Bei Gesprächen mit anderen habe er bemerkt, dass auch viele seiner Aussagen der Vergangenheit problematisch waren. „Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue“, sagt er jetzt.
Naidoo gibt offen zu, dass er sich „manchmal vom Bezug zur Realität entfernt“ habe und entschuldigt sich für seine „verstörenden Aussagen“ der Vergangenheit, mit denen er nicht nur seine Familie und Freunde, sondern auch andere Menschen „irritiert und provoziert“ habe.
Schuld an seinen teils absurden Aussagen und Meinungen war, dass er sich „Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet“ habe, „von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage. Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt, habe mich zum Teil instrumentalisieren lassen“, gesteht Naidoo rückblickend.
Ein Fehler, für den er sich in dem dreiminütigen Video entschuldigt und eines ganz klar herausstreichen will: „Ich stehe für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Nationalismus, Rassismus, Homophobie und Antisemitismus sind mit meinen Werten nicht vereinbar. Und ich verurteile diese aufs Schärfste.“
„Marketing oder ernst gemeint?“
Ob seine Community die Entschuldigung letztlich annehmen wird, bleibt abzuwarten. Unter dem Video sind die Kommentare zwar gesperrt, auf Twitter tauschen sich jedoch bereits viele zu Naidoos Aussagen aus; mit geteilten Ansichten.
„Marketing oder ernst gemeint?“, fragt sich etwa ein User auf Twitter. Doch während manche hinter dem Entschuldigungs-Video einen Marketing-Gag oder ein neues Album vermuten, hoffen andere, dass Xavier jetzt auch Taten folgen lässt. „Seine Worte klingen erstmal gut und aufrichtig. Aber nun: Walk the Talk, Xavier!“, schreibt etwa ein User.
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