Wir decken Beautyklischees auf!
„Lippenstifte sind doch eh immer vegan! Was soll daran bitte tierisch sein?“
Bei vielen roten Kosmetikprodukten – besonders bei Lippenstiften – wird der Farbstoff Karmin verwendet. Dafür werden weibliche Cochenilleläuse zerquetscht. Vegane Produkte enthalten als Alternative häufig Rote Beete oder einen synthetisch hergestellten Farbstoff.
„Solche Parfums riechen doch immer voll nach Öko!“
Das Angebot an veganen Parfums könnte größer sein – Inhaltsstoffe wie Moschus (aus Genitalien von Moschusochsen, Bibern oder Zibetkatzen) oder Vitamin A (oft aus Fischleberöl, Dotter oder Milch) werden nach wie vor häufig verwendet.Auch hier gäbe es genug pflanzliche oder synthetische Alternativen, auf die allerdings aus Kostengründen häufig verzichtet wird.
„Vegane Gesichtspflege? Man kann’s auch übertreiben!“
Ja, selbst Gesichtswässer (übrigens auch viele Reinigungs-emulsionen) können tierische Inhaltsstoffe wie beispielsweise Milchsäure enthalten. Stattdessen ruhig mal zu Wässerchen greifen, die Zitronensäure oder Zucker von pflanzlicher Milch enthalten.
„Vegane Produkte können niemals reichhaltig pflegen!“
Absolut falsch! Ein Klassiker in der veganen Pflege ist beispielsweise Kokosöl (unbedingt auf den Zusatz „bio“ achten). Das Allroundtalent wirkt Wunder bei trockener Haut und Haar, eignet sich toll zur Nagelhaut- und Lippenpflege und beugt außerdem ersten Fältchen vor.
„Vegane Kosmetik und coole Farben schließen einander aus!“
Hast du dich schon mal gefragt, warum schimmernde Kosmetik überhaupt schimmert? Das liegt oftmals an enthaltenen Fischschuppen. Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, den Glanz auch synthetisch herzustellen und damit ebenso tolle Farbnuancen zu bekommen.
Einige Labels machen das bereits vor.
„Was ist an Gesichtscremes denn bitte tierisch?“
Die Liste tierischer Inhaltsstoffe in Cremes reicht von Plazenta bis hin zu Schildkrötenöl. Eine vegane Alternative auf Pflanzenbasis kann also nicht schaden, zumal pflanzliche Inhaltsstoffe (beispielsweise Rosenöl) sogar besser von der Haut aufgenommen werden
können.
„Vegane Foundation? Wohl eher: Deckt nicht und macht Flecken!“
Eine gute Foundation muss nicht zwangsläufig tierische Fette oder Öle enthalten, um sich gut auftragen zu lassen. Natürliche Pigmente decken Unebenheiten auch gut ab, und Inhaltsstoffe wie Kokosöl können für eine gleichmäßige Verteilung der Foundation sorgen.
„Sind Haarsprays denn nicht sowieso alle von Natur aus vegan?“
Auch viele Haarsprays können tierische Bestandteile haben. Bestes Beispiel: Schellack – die bereits erwähnte Ausscheidung der Schildlaus. Dabei gibt es vegane Alternativen, die nicht nur billig sind, sondern auch dieselbe stylishe Wirkung haben.
„Falls es veganes Puder überhaupt gibt, bringt das sicher genau gar nichts!“
Abgesehen von einer Vielzahl an tierischen Inhaltsstoffen enthalten viele Gesichtspuder Talk. Wie gefährlich das zermahlene Mineral tatsächlich ist, ist umstritten – wer aber auf Nummer sicher gehen will, greift zu Gesichtspuder ohne Talk und mit pflanzlichen Ölen, das mattiert ebenfalls toll.
„Bei Mascara steht vegan sicher für „hält nicht lange“!“
Inhaltsstoffe wie Bienenwachs oder Schellack (Ausscheidung der Lackschildlaus) sind gerade bei Mascaras keine Seltenheit. Dabei gibt es auch Pflanzenwachse wie Carnaubawachs oder Candelillawachs, die die Farbe haltbar machen.