Wind bläst jährlich Tonnen an Mikroplastik in die Ozeane
Der Wind kann kleine Plastikteilchen über weite Strecken transportieren. Das zeigt eine neue Studie der Universität Wien. Jährlich landen Hunderttausende Tonnen an Mikroplastik in den Weltmeeren.
Eine neue Studie der Universität Wien zeigt, dass allein aus dem Straßenverkehr jährlich rund 140.000 Tonnen Mikroplastik in den Ozeanen landen. Besonders stark betroffen sind die nördlicheren Meere rund um die Arktis. Der Wind trägt die kleinen Plastikteilchen bis in die Ozeane.
Wind trägt Mikroplastik in die Weltmeere
Gemeinsam mit dem Norwegian Institute for Air Research und dem Internationalen Institut für Angewandte System Analyse in Laxenburg bei Wien, brachte die Universität Wien eine Studie heraus, die Mikroplastik in den Ozeanen untersuchte. Diese Studie zeigt, dass die meisten Mikroplastikteilchen von Autos kommen. Sie entstehen nämlich durch die Reibung von Reifen und dem Bremsverschleiß. Der Straßenverkehr macht rund ein Drittel der weltweiten Belastung durch Mikroplastik aus. Der Großteil von den in den Ozeanen festgestellten Plastikteilchen stammt aus dicht besiedelten Regionen in den USA, Nordeuropa und Südostasien. Aber wie kommen die Plastikteilchen von der Straße in die Ozeane? Wind ist in der Lage Mikroplastik über weite Strecken zu transportieren. Insgesamt trägt er laut der neuen Studie über 68.000 Tonnen jährlich bis in die Ozeane.
Arktis und kalte Meere besonders stark betroffen
Das Mikroplastik sammelt sich am stärksten in kälteren Regionen an. Der Grund dafür ist, dass die Mikroteilchen an kalten Oberflächen besser haften und dadurch nicht vom Wind weitergetragen werden. Vor allem in der Arktis und dem umliegenden Meer finden Forscher jedes Jahr enorme Mengen an Mikroplastik. Das sind rund 48.000 Tonnen jährlich. Aber auch in wärmeren Gebieten werden immer wieder solche Entdeckungen gemacht. Denn die Dichte an Plastikteilchen in den Ozeanen wird generell immer schlechter. Das könnte nicht nur für die unter Wasser lebenden Tiere gefährlich sein, sondern auch für die am Meer angesiedelten Menschen, so die Experten.