Wiener Start-Up „Legendary Vish“ druckt pflanzlichen Fisch
„Legendary Vish“, ein Start-Up aus Wien will den Fischmarkt revolutionieren. Mit einem Bio-3D-Drucker stellen sie Fisch auf pflanzlicher Basis her. Wie das funktioniert hat uns CEO Robin Simsa verraten.
Vegetarischer und veganer Fleischersatz erobert bereits den Lebensmittelmarkt. Aber wie sieht es mit Fisch aus?
„Legendary Vish“ stellt Fischersatz her
Fisch ist gesund und versorgt unseren Körper mit wichtigen Stoffen. Was viele aber nicht bedenken: Wie wird der Fisch gefangen oder wo kommt er her? Und genau da liegt das Problem. Die immer größer werdende Nachfrage nach wild gefangenem Fisch ist tödlich für unser Ökosystem. Und auch Lachsfarmen haben nicht die besten Bedienungen. Hier kommt „Legendary Vish“ ins Spiel.
Robin Simsa, einer der drei Mitbegründer erzählt uns, wie das Start-Up aus Wien auf die innovative Idee gekommen ist, Fisch auf pflanzlicher Basis herzustellen und zu drucken. „Wir haben schon drei Jahre als PhD. Studenten im Bereich des ‚3D Bioprinting‚ gearbeitet. Das beschreibt die Herstellung von Geweben oder Organen im Labor für medizinische Zwecke.“ Die drei haben dann schnell erkannt, dass man durch diese Methode Fleisch auf Pflanzenbasis herstellen kann. Wieso also nicht auch Fisch? „Als wir mehr über die schädlichen Einflüsse der industriellen Fischerei und Aquakultur lernten, sowie über die Gesundheitsrisiken, welche mit hohem Fischkonsum einhergehen, war für uns klar: In der Herstellung von pflanzenbasiertem Fisch können wir den größten Impact erzielen, sowohl für die Umwelt als auch für gesundheitsbewusste Konsumenten„, so Simsa.
Mit Gefahren meint er übrigens Schwermetalle und Mikroplastik, die mit der Züchtung oft einhergehen.
Wie schmeckt gedruckter Fisch?
„Die Herstellung und Inhaltsstoffe sind ähnlich wie bei den Veggie-Burgern, welche jeder aus dem Kühlregal im Supermarkt kennt“, erklärt Simsa. „Die größte Innovation ist die Verwendung von ‚3D Food Printing‚, welches uns die detailgetreue Nachbildung der Struktur und der Form von Lachs-Filets und anderen Fischprodukten erlaubt.“
Das Essen beginnt ja bekanntlich nicht erst im Mund, sondern schon mit den Augen – darüber ist sich auch das Start-Up einig: „Mit einem optisch ansprechenden Produkt wollen wir alle überzeugen, welche an das Aussehen von Lachs-Filets gewohnt sind und nicht auf unstrukturierte Ersatzprodukte wie Veggie Fischburger oder Fischstäbchen zurückgreifen wollen.“
Wer sieht den Unterschied?
Ihr wollt euch selbst davon überzeugen, ob der Fischersatz zumindest optisch an den echten Fisch rankommt? Kein Problem! Das untenstehende Bild zeigt Sushi mit herkömmlichem Fisch und Fischersatz.
Hättet ihr es erkannt? Hier kommt die Auflösung:
How much is the vish?
Die Produktion eines Fischersatzes ist offensichtlich nicht ganz ohne Aufwand. Müssen die Konsumenten beim Kauf eines pflanzlichen Fisches tief in die Taschen greifen oder hält sich der Preis in Grenzen? „Da wir anfangs in kleinerer Menge produzieren werden, als die Industrie-Leader, werden unsere Produkte zuerst noch etwas teurer sein, als konventioneller Lachs. Aber wir werden laufend unser Produktionsvolumen erhöhen und unsere Preise senken, um den höchsten Impact zu erzielen„, klärt uns Robin Simsa auf.
Und wo geht die Reise für „Legendary Vish“ hin? „Wir wollen allen Fischliebhabern eine gesunde, nachhaltige und leckere Alternative zu konventionellem Lachs aus der Aquakultur bieten. In Zukunft würden wir auch gerne Thunfisch-Steaks anbieten, da hier die Problematik der Überfischung noch mehr präsent ist.“