„Krass, was?“ Nazar spricht aus, was sich die kommenden zwei Monate auch mancher Passant oder Autofahrer an der Linken Wienzeile am Naschmarkt denken wird. Über 211 Quadratmeter erstreckt sich das Plakat, das Universal Music Austria am Dienstag seinem Shootingstar anlässlich des Goldstatus von „Camouflage“ schenkte. „Es ist schön, sich so zu sehen, muss ich schon zugeben“, so der Rapper.

 

Innerhalb von zwei Tagen hat das neue Album des aus Favoriten stammenden Ardalan Afshar alias Nazar in Österreich Goldstatus erreicht, also sich 7.500 Mal verkauft. In Deutschland ist „Camouflage“ auf Platz Zwei der Charts eingestiegen – ein persönlicher Rekord für den in Teheran geborenen und in Wien Favoriten aufgewachsenen Rapper, dessen Vorgängeralbum „Fakker Lifestyle“ in Deutschland im Vorjahr auf Anhieb Platz drei erreichte. „Die letzte Zeit war die härteste und anstrengendste, die ich in meiner gesamten Karriere je hatte. Aber es war zum Glück alles positiv“, so Nazar am Rande der verregneten Plakatenthüllung, die er samt seiner Entourage und Universal-Chef Hannes Eder trotz „Sauwetter“ mit Sekt feierte.

 

Das Album-Cover auf der riesigen Feuermauer, die vor sechs Jahren noch Gottfried Helnweins Riesen-Gemälde des Klima- und Energiefonds und seitdem u.a. Dieter Bohlen und Thomas Gottschalk für kommerzielle Zwecke trug, ist für den 29-Jährigen ein persönlicher Höhepunkt. „Das Ganze ist ein Geschenk meines Labels Universal und hat für mich eine große Bedeutung als Anerkennung“, so Nazar. „Es ist ein gutes Gefühl, dass ich weiß, dass ich in meiner Heimatstadt Wien so ein privates Denkmal bekomme. Und wir somit auch der Stadt Wien geholfen haben, hier eine neue Touristenattraktion zu haben.“ 72.000 Euro lasse sich Universal die Zwei-Monats-Miete kosten. „Deshalb hatten sie auch kein Budget mehr, um Raketen in den Himmel zu schießen, die die Wolken verdrängen.“

 

Das Album „Camouflage“ ist ab sofort im Handel erhältlich.

 

Neben erhöhter Aufmerksamkeit erfüllt das überdimensionale, sich über sieben Stockwerke erstreckende Plakat für Nazar auch andere Zwecke. „Ich bin jeden Tag hier am Naschmarkt essen, vor allem im Sommer. Da habe ich nicht das Gefühl, ich sei mitten in der Stadt Wien, sondern es hat mehr Urlaubsfeeling“, so der Wiener. „Deshalb wollte ich diese Wand genau hier – damit ich allen unfreundlichen Gästen und Kellnern jederzeit mein Gesicht aufdrücken kann.“ Am Abend wird übrigens im Trockenen weitergefeiert: Da steigt im „Sneak In“ im siebenten Wiener Gemeindebezirk die offizielle Release-Party.