Wiener Forscher bringen 32.000 Jahre alte Pflanze wieder zum Blühen
Es ist eine wissenschaftliche Sensation. Denn Wiener Forschern ist es nun gelungen, eine Pflanze nach 32.000 Jahren wieder zum Blühen zu bringen.
Das Erbgut der sogenannten „Silene stenophylla“ überlebte Jahrtausende im sibirischen Permafrostboden. Sie zählt zu den Nelkengewächsen.
Forscher in Wien bringen 32.000 Jahre alte Pflanze zum Aufblühen
Wie Forscher der Universität für Bodenkultur in Wien nun mitteilten, gelang es ihnen eine 32.000 Jahre alte Pflanze wieder zum Blühen zu bringen. Bereits 2012 arbeiteten russische Wissenschaftler mit dem Pflanzenmaterial. Dieses stammt aus unterirdischen Höhlen, die vor rund 32.000 Jahren von Erdhörnchen gegraben wurden. Dort versteckten die Tiere damals ihr Futter. Die „Silene stenophylla“ lag etwa 38 Meter unter der Oberfläche des sogenannten Permafrostbodens und taute deshalb während der gesamten Zeit nie auf.
„Silene stenophylla“ blüht wieder
Bereits 2012 entnahmen die russischen Wissenschaftler Gewebe aus der „Silene stenophylla“, entwickelten Setzlinge und pflanzten diese schließlich ein. Weil die Pflanzenbiotechnologin Margit Laimer vom Institut für Molekulare Biotechnologie der Boku gute Kontakte zu den russischen Kollegen hält, bekam sie eine Gewebekultur der Pflanze.
Mithilfe dieser gelang es ihr und ihrem Team nun, die „Silene stenophylla“ wieder zum Blühen zu bringen. Das habe „viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl“ gebraucht, so die Forscherin. Doch auch die Umwelteinflüsse, sowie der Pflanzenhormongehalt hätten eine Rolle gespielt. Stolz präsentierte das Team nun die weißen Blüten der Blume. Nun wollen die Forscher außerdem untersuchen, wie sich das sogenannte Pflanzengenom entwickelt hat und sich die „Silene stenophylla“ an die damaligen Klimabedingungen angepasst hat.