„Wie man seinen Ehemann tötet“: Autorin zu lebenslanger Haft verurteilt
Eine Autorin aus Oregon hat ein Essay mit dem Titel „Wie man seinen Ehemann tötet“ geschrieben und soll dann wohl tatsächlich ihren Mann ermordet haben. Jetzt folgte das Urteil für die 71-jährige Frau: Sie muss lebenslang hinter Gitter.
Die Geschichte könnte exakt so auf diversen Streamingdiensten laufen, ist allerdings bittere Realität.
Autorin von „Wie man seinen Ehemann tötet“ muss lebenslänglich ins Gefängnis
Nancy Crampton Brophy ist eine 71-jährige Frau aus Oregon, die ihren eigenen Mann umgebracht haben soll und dafür jetzt eine lebenslange Haftstrafe erhalten hat. Bekanntheit erlangte sie, weil sie bereits mehrere Romane mit einschlägigen Titeln wie „Der falsche Ehemann“ oder „Der falsche Liebhaber“ verfasst hat. Doch mit ihrem Essay „Wie man seinen Ehemann tötet“, das sie bereits 2011 verfasst hat, hat sich die Autorin wohl nur selbst geschadet.
Denn Nancy stand bis jetzt unter dem Verdacht, ihren eigenen Ehemann umgebracht zu haben. Laut Staatsanwaltschaft soll sie ihren Gatten im Jahr 2018 an dessen Arbeitsplatz erschossen haben – zwei Kugeln sollen den damals 63-Jährigen direkt ins Herz getroffen haben. Das Motiv der Frau: Offenbar wollte sie seine Lebensversicherung, die über eine Million Dollar ausmachte, kassieren. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte das Ehepaar mit schweren finanziellen Problemen zu kämpfen, wie es heißt.
Während des langwierigen Gerichtsprozesses, seien Beweise aufgetaucht, dass Nancy im Netz nach einem Bausatz für eine „Geisterwaffe“ gesucht haben soll. Dabei handelt es sich um eine Waffe, die aus vielen Einzelteilen besteht, selbst zusammengebaut werden muss und daher auch schwerer nachzuverfolgen sei. Später habe sie auch eine echte Pistole während einer Waffenmesse gekauft. Zudem gab es Material von Überwachungskameras, das zeigt, dass sie sich in der Nähe des Tatortes aufgehalten habe. Die Verteidigung der Angeklagten: Sie wollte damit lediglich für ihren neuesten Roman recherchieren.
„Jeder von uns ist dazu in der Lage“
In ihrem gruseligen Essay zählt Nancy Brophy Pros und Cons auf, was dafür sprechen könnte, seinen Ehemann zu töten – und was dagegen. Zudem gibt sie darin eine Art Anleitung, wie man jemanden umbringen kann, ohne dabei erwischt zu werden. Unter anderem heißt es darin, dass Schusswaffen „laut sind, Unordnung stiften und einiges Geschick erfordern“. Dann wird sie ganz konkret und schreibt: „Das Wichtigste, was man über Mord wissen muss, ist, dass jeder von uns dazu in der Lage ist, wenn man ihn nur weit genug treibt“. Als Beweismittel wurde der Text allerdings nicht zugelassen, da sie ihn im Zuge eines Schreib-Workshops verfasst hat.
Und dennoch waren die Geschworenen überzeugt davon, dass die 71-Jährige für den Tod ihres Ehemannes verantwortlich ist. Die Folge: Die Frau muss eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Ihre Anwälte wollen dagegen vorgehen und auch Brophy selbst bestritt ihre Tat bis zuletzt. Nach 25 Jahren gäbe es die Möglichkeit für die Autorin, das Urteil zur Bewährung auszusetzen. Ob sie dann aber noch am Leben sein wird, ist fraglich.