Weshalb ich den „Y2k“-Fashion-Trends im Sommer nicht viel abgewinnen kann
Heutzutage kommen wir fashiontechnisch einfach nicht mehr an der Y2k-Nostalgie vorbei. Übergroße Cargohosen, Bucket Hats, Cut-Outs, Sporty-Sunglasses und Juicy Couture? Das haben wir alles schon einmal gesehen. Doch mit all diesen nostalgischen Fashion-Trends aus den 2000ern kann ich einfach nicht viel anfangen.
Und dafür habe ich gute Gründe …
Wieso ich „Y2k“-Fashion-Trends nichts abgewinnen kann
First Things First: Mode ist zyklisch. Das dürften auch schon die letzten von uns mitbekommen haben. Plötzlich tragen Stars wie Hailey Bieber, Dua Lipa oder Bella Hadid Kleidungsstücke, die Britney & Co. vor 20 Jahren schon angezogen haben. Und inzwischen haben die unzähligen Y2k-Trends schon längst ihren Weg zurück in die Schaufenster unserer Shopping-Straßen gefunden. Es gibt also kein Entrinnen mehr. Mittlerweile feiert sogar Juicy Couture wieder ein Comeback. Trotzdem werde ich mir kein enganliegendes T-Shirt der Marke zulegen. Trends kommen und gehen – und wir müssen sie nicht alle gut finden. Meine FOMO hält sich modisch in Grenzen. Sorry, Gen Z – aber für das Revival der Mode der 2000er hab ich aus folgenden drei Gründen einfach nichts übrig!
1. Die neue Freizügigkeit
Die Sommertrends strotzen nur so vor Y2k-Nostalgie. Alles dreht sich um Miniröcke, hautenge Mini-Kleider, Crop Tops, „Cut-Out“-Tops und „Cut-Out“-Kleider. Und was all diese Teile gemeinsam haben: Sie zeigen ganz schön viel Haut. Davon kann sich aber die ein oder andere von uns unter Druck gesetzt fühlen, einem bestimmten Körpertyp zu entsprechen. Und dazu muss ich mich leider auch zählen (Ich wünschte, ich könnte etwas anderes sagen). Wir sprechen zwar immer wieder von Body Positivity und Female Empowerment, trotzdem ist es schwer, die verinnerlichten Bilder ganz zu überwinden. Mode wird zunehmend inklusiver und das ist schön – auch Fashion-Influencerinnen sind nicht mehr alle nur spindeldürr. Trotzdem kann diese „neue Freizügigkeit“ viele von uns unter Druck setzen. Der Grad zwischen toxischer Diätkultur und Women Empowerment ist sehr schmal. Grundsätzlich ist es bei Mode wichtig, dass wir uns in unseren Körpern und in dem, was wir tragen, wohlfühlen. Leider tut das der Y2k-Trend einfach nicht für mich.
2. Fehlende Balance
Ich weiß nicht, wem es noch so geht, aber in meinen Augen fehlt generell die Ästhetik bei den Fashion-Trends. Ich fand sie vor 20 Jahren so wie heute einfach nicht ansprechend. Mir persönlich fehlt die Balance in den sommerlichen Looks. Denn bei Y2k heißt es gefühlt immer entweder „Less is More“ oder „More is More“ – kurz wird mit kurz oder Oversize mit Oversize kombiniert. Dadurch gehen Proportionen einfach flöten. Eine lange Wide-Leg-Jeans zu klobigen Plateau-Schuhen oder breiten Sneakers wirkt auf mich einfach wie ein unausgeglichenes Outfit. Natürlich darf Mode alles und sollte einfach nur Spaß machen und jedem Freude bereiten – die Y2k-Proportionen tun das für mich aber nicht.
3. Zeitlos? Fehlanzeige!
Bei den Y2k-Pieces handelt es sich eindeutig um Kleidungsstücke, die wir für ein oder zwei Saisonen tragen und die danach in unseren Kleiderschränken versauern. Zeitlos sind die Teile auf jeden Fall mal nicht. Zudem sind kurzlebige Trends einfach nicht nachhaltig – auch wenn auf dem Etikett steht, dass sie aus recycelten Materialien hergestellt wurden. Natürlich können wir sie im nächsten Vintage-Store kaufen – doch Hand aufs Herz, nicht jedes nostalgische Y2k-Teil, das wir uns kaufen, stammt aus einem Secondhand-Laden. Nur weil es nun von Fashion-Seite heißt, dass wir uns jetzt ganz der Y2K-Nostalgie hingeben, dürfen wir das nicht einfach ungeachtet der Umwelt tun. Rant over! 😉