Wer im Homeoffice arbeitet, erkrankt seltener an Burnout
Die Gen Z weiß es längst, jetzt bestätigt es die Wissenschaft. Wer im Homeoffice arbeitet, ist nicht nur produktiver, sondern auch weniger Burnout-gefährdet. Das legt nun zumindest eine neue Studie aus Deutschland nahe.
Aber auch Coworking Spaces haben laut den Forschenden Potenzial!
Studie: Beschäftigte im Homeoffice sind wesentlich produktiver
Der Stau auf der Straße, das frühere Aufstehen, der Schweißgeruch in der U-Bahn: Es gibt viele Gründe, wieso wir auch gerne mal von daheim aus arbeiten. Während Homeoffice vor Beginn der Corona-Pandemie höchstens einigen digitalen Nomaden vorbehalten war, ist das Arbeitsmodell in vielen Firmen inzwischen selbstverständlich geworden. Arbeitgeber, die noch skeptisch sind, können jetzt aber ihre Bedenken über Bord werfen. Denn eine neue Studie der TU Darmstadt zeigt nun, dass das Arbeiten von zu Hause aus effizienter ist, als im Büro. Und nicht nur das, Homeoffice kann sich sogar positiv auf die mentale Gesundheit auswirken.
Für die Studie befragte die Universität von Dezember 2022 bis März 2023 über 1000 Bürokräfte, die regelmäßig am Computer arbeiten. Das Ergebnis: satte 76 Prozent der Befragten fühlen sich beim Arbeiten von Zuhause aus super produktiv. Im Gegensatz dazu können im Office nur 61 Prozent dasselbe behaupten. Mehr als 40 Prozent würden außerdem sogar kündigen, würde ihr Unternehmen fordern, ausschließlich im Büro zu arbeiten.
Auch Coworking Spaces haben Potenzial
Besonders spannend: Ganze 20 Prozent der Befragten haben sogar zugegeben, dass sie im Büro komplett unproduktiv sind (im Vergleich zu 11 Prozent beim Homeoffice). An dritten Orten, beispielsweise im Café oder einem Co-Working-Space, arbeitet derzeit noch weniger als die Hälfte der Befragten produktiv. Dennoch zeigen die Untersuchungen laut den Studienautoren, dass gerade Co-Working-Spaces zukünftig ein Riesen-Potenzial haben. Beim Arbeiten von Zuhause steigt sowohl der zeitliche als auch mengenmäßige Umfang der Arbeit, zudem bewerten die Befragten ihre Arbeitsergebnisse auch als qualitativ besser.
„Die Studienergebnisse zeigen, dass Beschäftigte die Entscheidung, welchen Arbeitsort sie aufsuchen, primär danach treffen, wo sie erfolgreich arbeiten können. Vor dem Hintergrund potenzieller Effizienzgewinne werden Arbeitgeber dem Wunsch ihrer Beschäftigten nach mehr Remote Work künftig verstärkt nachkommen müssen.“, meint Studien-Co-Autorin Kyra Voll.
Weniger Burnout
Neben dem Anstieg der Produktivität lässt sich aber auch eine höhere Zufriedenheit der Arbeitnehmer:innen im Homeoffice feststellen. Insgesamt sind 81 Prozent der Befragten mit ihrer Arbeit zu Hause rundum zufrieden, während dies im Büro nur für 57 Prozent der Beschäftigten gilt. Jeder fünfte Beschäftigte ist mit seiner Arbeit im Büro unzufrieden. Zusätzlich wirkt sich das Arbeiten von Zuhause aus auf die psychosoziale Gesundheit der Arbeitnehmer aus: Fast ein Drittel der Befragten gab an, unter Burnout-Symptomen zu leiden, während 18 Prozent unter Boreout leiden. Interessanterweise nahm die Ausprägung von Boreout und Burnout ab, je mehr Stunden die Befragten im Homeoffice verbrachten.
„Viele Beschäftigte sind wenig begeistert von der Arbeit im Großraumbüro, was sich sowohl in der Zufriedenheit als auch in der Produktivität niederschlägt. […] Hier werden Unternehmen und Büroanbieter eine neue Balance zwischen den Bürokonzepten finden müssen.“, so Prof. Andreas Pfnür, einer der Studienautoren. Diese Entwicklung stelle natürlich auch eine Herausforderung für die Unternehmen dar. Die Autor: innen legen nahe, dass ein Umdenken in vielen Firmen stattfinden muss. Zwar gebe es immer noch viele Menschen, die gerne zur Arbeit gingen, klar sei aber auch: „In ein nicht zeitgemäßes Büro kehrt niemand mehr zurück.“, so Pfnür.