Am 21. Jänner sind Menschen auf der ganzen Welt wieder einmal dazu aufgerufen, den Tag im Feierabend-Beinkleid zu verbringen – so wollen es zumindest die Initiatoren der entsprechenden Facebook-Gruppe, vier junge Männer aus Graz. Über 200.000 Facebook-User haben ihr Mitmachen angekündigt.

„Trag am 21. Jänner einfach den ganzen Tag eine Jogginghose. Egal ob du in die Schule, zur Arbeit oder sonst wo hin gehst“, heißt es in der Aufforderung. Anstoß für die Initiative war Karl Lagerfeld, der Jogginghosenträgern attestiert hatte, die Kontrolle über das eigene Leben verloren zu haben. 2010 fand der erste Jogginghosentag mit rund 130.000 Teilnehmern statt, so hieß es vonseiten der Veranstalter. Wie schon in den vergangenen Jahren springen einige Lokale auf den Trend auf und veranstalten eigene Jogginghosen-Partys.

Unsre Redakteurinnen sind, was die Jogginghose betrifft, gespaltener Meinung und erklären uns weshalb.

Evelyn, 27 (trägt heute Jogginghose): PRO

Seien wir uns ehrlich: Die Zeit der Leggings ist vorbei. Doch das bedeutet allerdings nicht, dass das Beinkleid starr und ungemütlich sein sollte. Gerade deshalb ist es wichtig, die Jogginghosen zu akzeptieren und in unsere Schränke zu lassen. Sweatpants sind nämlich nicht nur gemütlich, sie sparen auch Zeit. Zeit, die man normalerweise damit verbringt sich in Skinnyjeans zu zwängen.

Es geht nichts über Beinfreiheit und wenn es dann doch mal zu kalt für Röcke ist, dann sind Jogginghosen genau richtig. Außerdem fühlt man sich in einer Schlabberhose wie ein kleiner Revoluzzer. Ja, ihr habt richtig gelesen. Schließlich ist das Tragen einer Jogginghose zur Arbeit alles andere als konventionell und Konventionen sind da um sie zu brechen, oder so. Und lieber Herr Lagerfeld, Sie meinten doch mal, dass Jogginghosen ein Anzeichen für den Kontrollverlust des eigenen Lebens bedeuten – au contraire – selbst Sie mussten es sich letztes Jahr anders eingestehen, als Sie Models mit Schlabberhosen und Turnschuhen in Paris über den Laufsteg schreiten ließen. Und wenn Chanel das kann, können wir es schon lange!

Elisabeth, 26 (trägt heute keine Jogginghose – und sonst auch nie): CONTRA

Ja, ich gebe es zu: Auch in meinem Kleiderschrank befindet sich eine Jogginghose. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mir nämlich eingebildet, dass ich unbedingt eine schlichte schwarze Jogginghose brauche, die ich auch problemlos im Alltag tragen kann.

Nach dem ersten Arbeitstag in besagter Hose war ich vollends davon überzeugt, nie wieder anderes Beinkleid tragen zu wollen, denn schließlich kann es einfach nichts Bequemeres geben. Genau hier liegt aber die Krux an der Sache: Der Bürosessel ist nicht die Couch, ein Arbeitsplatz nicht gerade jener Ort, an dem man rumgammeln sollte. Außerdem zeugt es von Respekt und Wertschätzung, den Arbeitskollegen den Anblick vom Schlabberlook zu ersparen. Nicht zuletzt hat auch jedes Kleidungsstück einen bestimmten Zweck, bei der Jogginghose steckt dieser praktischerweise auch gleich in der Bezeichnung. Nicht umsonst, wie ich meine.

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