Warum wir öfter mal Rückwärtsgehen sollten
Warum Dinge immer so tun, nur, weil alle es so machen? Unsere erste Influencerin Pippi Langstrumpf hat uns doch Besseres gelehrt. Sie marschiert auch gerne mal rückwärts, um sich beim Zurückgehen nicht mehr umdrehen zu müssen. Und Experten zufolge ist das keine so schlechte Idee. Denn Rückwärtsgehen soll viele gesundheitliche Vorteile für uns Menschen haben.
Im Rückwärtsgang lassen sich Haltungsprobleme sowie Gelenk- und Rückenschmerzen vermeiden.
Warum Rückwärtsgehen unserer Gesundheit guttut
Unangepasst durchs Leben zu laufen und dabei noch fit werden? Unbedingt – sind Expert:innen sich einig! Frei nach Pippi Langstrumpf sollten wir zwischendurch ruhig mal rückwärts- statt vorwärtslaufen. Was erstmal schräg klingt, ist aktuell schon bei vielen Athlet:innen beliebt. Denn der Rückwärtsgang stärkt Wendigkeit und Koordination und bringt unser Herz- und Kreislaufsystem in Schwung. Der Richtungswechsel soll viele positive Effekte mit sich bringen, behauptet auch Dr. Thomas Schneider, Leiter des Zentrums für Fuß- und Springgelenkchirurgie (ZFSmax) im Interview mit der Nachrichtenagentur Spot on news.
Einfach mal Rückwärts zu laufen macht nicht nur unsere Spaziergänge und Trainingsrunden abwechslungsreicher – auch die Koordination sowie das Gleichgewichtsgefühl würden sich mit der Methode verbessern. Damit würde die Rücken- und Beinmuskulatur gezielter und auch effizienter gestärkt werden. Regelmäßiges Rückwärtsgehen kann Rückenschmerzen vorbeugen und reduzieren. Das liegt laut Dr. Schneider vor allem daran, weil sich durch rückwärtsgerichtete Bewegung die Flexibilität der Hüftbeuger (besteht aus mehreren Muskeln, insbesondere dem Darmbeinmuskel und dem großen Lendenmuskel) verbessert. Zudem würden auch die Muskeln im Oberschenkel gestärkt und in Folge die Streckfähigkeit der Kniegelenke optimiert.
On top sollen auch Gelenke und Fersen mit der Methode geschont werden, da die übliche Belastung komplett geändert wird. „Diese Gangart ist deutlich gedämpfter, was sich auch in der Bewegungs- und Ganganalyse klar zeigt. Da der Auftritt beim Rückwärtsgehen auf dem Ballen erfolgt, wird das Fersenfettpolster nicht belastet“, versichert Schneider. Wer also Probleme mit dem Kniegelenk, Fersenschmerzen oder Fersensporn hat, der sollte einfach zwischendurch mal Rückwärtslaufen.
Langsam beginnen
Anfangs kann die Sache ein wenig wackelig und unbedarft ausfallen – aus ExpertInnensicht zahle sich die Sache aber auch für die Körperhaltung aus. Denn beim Rückwärtslaufen achten wir automatisch stärker auf eine aufrechte Haltung. Dieser Effekt ist vor allem gewährleistet, wenn wir nicht ständig den Kopf verdreht nach Hindernissen Ausschau halten. Dr. Schneider rät daher, diese Übung gezielt anzuwenden, wenn eine Begleitperson mit von der Partie ist. Man sollte das Rückwärtslaufen einfach als sinnvolle Ergänzung zum üblichen Spaziergang oder Workout ansehen.
Der Experte rät, einfach mal mit vorsichtigen Schritten zu beginnen. Sobald ihr euch sicher fühlt, könnt ihr die Geschwindigkeit erhöhen und in leichtes Joggen übergehen. Immer darauf achten, kleinere Schritte zu machen und sanft aufzutreten, damit der positive Effekt für Rücken und Gelenke gewährleistet ist. „Dank der kleineren Schritte und des Laufens auf dem Vorfuß, werden Gelenke und Fersen weniger strapaziert. Insbesondere die Stoßbelastungen für die Knie sind bei der rückwärtigen Fortbewegung in kleineren Schritten schonender als beim Vorwärtsgang“, so der Experte.
Na dann …