Warum Weihnachten für mich seine Bedeutung verloren hat
Die besinnlichste Zeit des Jahres ist wieder da und irgendwie fühle ich mich weder besinnlich, noch bin ich in Weihnachtsstimmung. Dass ich kein großer Fan von Weihnachten bin, kann natürlich mit der Tatsache zusammenhängen, dass ich den Winter generell nicht leiden kann. Es ist einfach arschkalt und ja – end of story. Trotz meiner insgeheimen Abneigung, kann ich aber doch irgendwo verstehen, warum Menschen Weihnachten so sehr lieben. Dabei muss ich sagen, dass ich dem zunehmenden Verlust des „religiösen“ Aspekts sehr positiv entgegen sehe.
Was Weihnachten für mich bedeutet
Ich feiere selbst jedes Jahr mit meiner Familie und finde es auch schön, nur mit der ursprünglichen Bedeutung von Weihnachten hat meine nichts mehr zu tun – und das ist auch gut so. Leute, die Nicht-Christen das Weihnachtsfest absprechen wollen, können mir sowieso gestohlen bleiben. Ist das Wichtigste an Weihnachten nicht, dass man einen Grund hat, Zeit mit seiner Familie zu verbringen?
Warum man in Österreich eigentlich Weihnachten feiert, könnte ich mit meinem nicht-religiösen Halbwissen vielleicht noch irgendwie erklären. Dass diese ursprünglich christlichen Feiertage für uns aber einfach Tradition geworden sind, sollte meiner Meinung jedem klar sein. Auf die Idee, an Weihnachten in die Kirche zu gehen, würde weder ich noch meine 90-jährige Omi jemals kommen. Das soll jeder machen, wie er will. Für jeden von uns darf Weihnachten eine andere Bedeutung haben. Oder eben auch gar keine. Was ich damit sagen will, ist vor allem eines: Jeder sollte Weihnachten auf seine Art feiern dürfen – oder eben auch nicht. Ob ich Weihnachten in dem Sinne überhaupt noch feiern werde, sollte meine Omi mal nicht mehr sein, kann ich sowieso nicht abschätzen. Ich denke, es geht sicherlich vielen jungen Menschen so. Wir erhalten Traditionen, unseren Großeltern oder Eltern zuliebe. Natürlich denken wir auch an die Zukunft und wollen unseren Kindern den Zauber von Weihnachten und die Geschichte vom Christkind nicht vorenthalten… Wie Weihnachten in 50 Jahren, wenn viele Menschen (hoffentlich) über den Konsumwahn hinweggekommen sind, aussehen wird, weiß ich daher nicht. Aber anders, da bin ich mir sicher.
Die Zukunft des Weihnachtsfests
Unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger und während die Kultur in Österreich vom christlichen Glauben geprägt ist, begrüße ich die Tatsache, dass sich aus vielen unterschiedlichen Kulturen auch neue Bräuche und Traditionen entwickeln können. Weit weg von den (meiner Meinung nach überholten) religiösen Feiern. Im Endeffekt funktionieren nämlich alle Feste irgendwie gleich, ganz egal ob es jetzt Weihnachten im Christentum oder das Fest des Fastenbrechens im Islam ist. Man muss/darf seine Familie besuchen, versucht sich gegenseitig eine Freude zu machen und ist einfach mal ein bisschen dankbar für das, was man hat. Von diesen Festen könnten wir jede Woche eines haben, wenn es nach mir ginge – nur das ganze Drumherum, das zwanghafte Geschenkekaufen und die kulturellen Ausschlusskriterien braucht keiner.