Warum stellen wir unsere eigene Schönheit immer wieder in Frage?
Noch schöner, noch sportlicher, noch perfekter. Warum wollen wir eigentlich immer mehr sein, als wir eigentlich sind und stellen unsere eigene Schönheit immer wieder in Frage. Wenn wir alle mal ehrlich zu uns sind, hat doch jeder schon einmal ein Instagram-Bild oder die neue Bikiniwerbung von Gucci angesehen, und sich innerlich gedacht: „Warum bin ich nicht so perfekt“. Und für diesen Gedanken sollten wir uns schämen, denn jeder einzelne ist perfekt und wunderschön, so wie er ist.
Es ist doch irgendwie verrückt, dass wir nicht die Schönheit von anderen Frauen bewundern können, ohne unsere eigene in Frage zu stellen. Wir machen uns viel zu viel Sorgen darüber, dass wir nicht hübsch genug sind, dass wir ganz vergessen, was uns eigentlich ausmacht und was Schönheit wirklich bedeutet.
Was bedeutet Schönheit wirklich?
Wie würden ihr den Begriff „Schönheit“ definieren? Häufig wird auf die Theorie verwiesen, dass symmetrische Gesichter als besonders schön empfunden werden. Aber wer diese Aussagen mal realistisch hinterfragt, wird bemerken, dass nur die wenigsten Menschen wirklich symmetrische Gesichter und Körper haben. Natürlich kann Symmetrie ein Kriterium für Schönheit sein, aber es ist eben nicht das einzige. Im Alltag wird „schön“ häufig mit etwas gleichgesetzt, dass einen angenehmen Eindruck hinterlässt: Wie ein schönes Musikstück, ein schönes Bild oder ein schöner Tag. Fällt euch etwas auf? Es sind alles Dinge, bei denen Äußerlichkeiten keine Rolle spielen.
Eigentlich ist es doch auch egal, ob wir 50 oder 100 Kilo wiegen. Ob wir dünne oder dicke Haare haben, große oder kleine Brüste, einen flachen oder runden Po, solange wir uns wohlfühlen. Warum wird Schönheit in den Medien nur durch Äußerlichkeiten bestimmt? Ist es nicht der Charakter einer Person, der dafür verantwortlich ist, ob sie in ihrem Innersten schön ist? Und bedeutet Schönheit nicht für jeden etwas anderes?
Schönheit ist subjektiv
Es ist ja grundsätzlich nichts Falsches daran, sich schön und attraktiv fühlen zu wollen. Das Problem ist, dass unsere Schönheitsideale engstirnig sind und ziemlich wenig Vielfalt zulassen. Es sind Normen, die über das Aussehen eines Menschen bestimmen sollen, die mit einem gesunden Lebensstil wenig gemein haben und für viele allein von ihrem Körperbau her fast unerreichbar sind. Und trotzdem messen wir uns an ihnen. Kein Wunder, dass wir uns oft unwohl in unserem eigenen Körper fühlen.
Wir sollten uns daher immer wieder in unsere Köpfe rufen, dass Schönheit subjektiv ist. Niemand auf der ganzen Welt hat das Recht, irgendwelche Schönheitsideale festzulegen. Außerdem entscheidet nicht unser Aussehen darüber, ob wir uns selbst oder eine andere Person uns schön findet.
Schön ist, was in uns ist
„Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet.“, das sagte schon der berühmte Philosoph David Hume. Schönheit lässt sich eben nicht einfach auf ein perfektes Äußeres reduzieren. Sie zeigt sich vielmehr in unserem Innersten. Betrachten wir Fotos von uns, beklagen wir oft, dass wir uns darauf nicht gefallen. Aber sie zeigen nur einen kleinen Teil der Wahrheit. Sie zeigen nur unser Äußeres. Unsere Persönlichkeit lässt sich nur schwer auf einem Bild erkennen.
Natürlich kann man einen Menschen nicht von seiner äußeren Erscheinung trennen, aber sie ist eben nicht alles. Das Unsichtbare sagt so viel mehr über uns aus, als uns bewusst ist. Was wir an einem Menschen lieben, ist selten seine perfekte Nase, es ist seine Persönlichkeit. Wir sollten stolz auf unsere Entscheidungen sein, die wir im Leben treffen. Stolz auf das, was wir alles schaffen können, genau so wie wir sind – einzigartig perfekt. Wir sollten uns aufgrund unseres Charakter schön finden.
Beauty begins on the inside!
Um mit uns ins Reine zu kommen, müssen wir begreifen, dass viele unserer Vorstellungen von Schönheit fremdgesteuert sind, auch die unserer eigenen. Außerdem müssen wir lernen, unsere eigene Schönheit bewusst wahrzunehmen. Wir merken nicht mal, dass wir eigentlich tolle Augen haben, weil wir viel zu sehr mit den Augenringen darunter beschäftigt sind. Wir verlieren den Blick für das Gesamte, für unser ganzes Ich. Wir müssen lernen, dass wir nicht aufgrund unserer langen Beine oder unseres durchtrainierten Bauchs schön sind.
Wir sind schön, weil wir Menschen sind, weil wir alle unterschiedlich sind und alle auf unsere ganz eigene Art perfekt. Also hört endlich damit auf, eure eigene Schönheit immer wieder zu hinterfragen und seid stolz auf euch, so wie ihr seid. Euer Körper, euer Charakter und eure Persönlichkeit erzählen ihre ganz eigene Geschichte. Und sie ist es, die euch ausmacht.