Egal ob Tierliebe, Klimaschutz oder Gesundheit – ein veganer Lifestyle erfreut sich aus vielen Gründen großer Beliebtheit. Allerdings ist die Unterscheidung zwischen veganen und nicht-veganen Lebensmitteln nicht immer ganz so einfach, wie man vielleicht meinen könnte. Oder hättet ihr gedacht, dass Feigen eigentlich gar nicht wirklich vegan sind? Zumindest gilt das für bestimmte Feigensorten.

Natürlich ist jedem Veganer oder jeder Veganerin selbst überlassen, was er/sie essen möchte und was nicht!

Deshalb sind nicht alle Feigensorten vegan

Eigentlich sollte es ja eindeutig sein: Früchte sind vegan. Punkt, aus! Doch so einfach ist es offenbar dann doch nicht. Denn an einer Frucht scheiden sich die Geister. Der Feige! Auf Social Media entfacht immer wieder aufs Neue eine Debatte darüber, ob das süße Früchtchen nun vegan ist oder nicht. Strenge Veganer*innen sagen ganz klar nein, andere wiederum sehen das nicht ganz so streng. Natürlich ist jedem/jeder selbst überlassen, was er/sie essen möchte und was nicht! Doch wieso sollte eine Feige überhaupt nicht vegan sein? Was wohl die wenigsten wissen: in jeder Feige, steckt quasi mindestens eine tote Wespe. Es folgt ein Ausflug in die Naturwissenschaft …

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Was macht die Wespe in der Feige?

Die meisten Feigen, die wir im Supermarkt kaufen können, stammen von der sogenannten Echten Feige oder Essfeige (Ficus carica). Die Echte Feige verfügt nur über weibliche Blüten und kann sich deshalb nicht selbst fortpflanzen! Sie benötigt dazu den männlichen Pollen einer anderen Feigenart. Und da kommt die Wespe ins Spiel. Sie liefert den passenden Pollen.

Die Echte Feige wird von der sogenannte „Feigenwespe“ befruchtet. Was die Wespe davon hat? Als „Gegenleistung“ können die Insekten im Normalfall ihre Eier in den Blütenständen ablegen, in denen sie geschützt sind. In den winzigen Blütenständen entwickeln sich die Larven und ernähren sich von dessen Bestandteilen. So weit, so gut.

Tier bleibt stecken und stirbt

Aber jetzt wird es brutal: Beim „Hineinzwängen“ in den weiblichen Blütenstand der Feige verlieren die Wespen oft Beine und Antennen. Sie befruchten zwar die Blüte, was für die Reifung der Essfeige wichtig ist, können aber die Eier nicht ablegen und stecken fest. Sie verenden dann letztendlich in der Frucht.

Falls ihr euch jetzt fragt, warum euch die tote Wespe, in der Feige noch nie aufgefallen ist: Nach ihrem Tod werden die toten Feigenwespen im Inneren zersetzt. Durch ein Enzym namens Ficin lösen sie sich komplett auf. Die reife Frucht enthält also keine Rückstände der Wespen. Streng genommen sind Feigen aber deshalb nicht vegan. Denn der Tod der Wespen ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sie überhaupt heranwachsen können. Ob ihr als Veganer*in Feigen essen möchtet oder nicht, ist letztlich eine individuelle Entscheidung.