Warum es nachvollziehbar ist, dass sich Chrissy Teigen von Twitter verabschiedet hat
Die Königin von Twitter hat ihr Zepter niedergelegt. Chrissy Teigen schockierte ihre Fans vor wenigen Tagen als sie ihren Twitter-Account löschte. Den Grund dafür können wir aber alle nachvollziehen.
Das Model, das für seine frechen Tweets und seine Schlagfertigkeit bekannt ist, erklärte, dass die Zeit, die sie auf Twitter verbringt, ihr nichts Positives mehr gebe.
Chrissy Teigen und ihr „Wunsch, gemocht zu werden“
Es ist nicht das erste Mal, dass Model Chrissy Teigen ihren Twitter-Account löscht, aber diesmal könnte es wohl das letzte Mal sein. Und damit geht wohl eine Ära zu Ende. Chrissy Teigen ist bekannt für ihre ehrliche, ungefilterte Art und schreckte in der Vergangenheit auch nicht davor zurück, sich öffentlich mit Stars oder auch Politikern wie Donald Trump anzulegen. Ihr schlagfertige, freche Art brachte der 35-Jährigen viele Follower und Fans, aber auch viele Hater. Und es scheint als hätte Letzteres ihr ziemlich zugesetzt.
„Mein Lebensziel ist es, Menschen glücklich zu machen. Der Schmerz, den ich fühle, wenn ich es nicht tue, ist zu viel für mich“, begründet Chrissy ihre Entscheidung, Twitter den Rücken zu kehren. Das Model fügte zudem hinzu: „Mein Wunsch, gemocht zu werden und die Angst, Leute wütend zu machen, hat mich zu jemandem gemacht, für den ihr euch nicht angemeldet hattet, und zu einem anderen Menschen als ich hier angefangen habe!“
Hasskommentare gegen Teigen
Das Verlangen, von allen um jeden Preis gemocht zu werden, kann jeder von uns wohl nur allzu gut nachvollziehen. Dieser Drang nach Selbstbestätigung ist im Zeitalter von Social Media präsenter denn je. Soziale Netzwerke können unser Bedürfnis nach sozialer Anerkennung stillen. Doch der Konkurrenzkampf um Likes, der ständige Vergleich mit anderen und die ständige Kritik in den Kommentarfeldern kann unsere Psyche negativ beeinflussen. Dass man es nicht allen recht machen kann, wissen wir alle – zumindest in der Theorie. In der Praxis ist es schwer, sich von Hasskommentaren zu distanzieren. Vor allem, wenn diese zu weit gehen.
In den letzten Jahren musste sich Chrissy Teigen mit einer Unmenge an Hasskommentaren und Beleidigungen auf Twitter auseinandersetzen. Das Model ist damit nicht alleine. Laut einer Amnesty International-Studie aus dem Jahr 2018 sind vor allem Frauen Gewalt und Übergriffen auf Twitter ausgesetzt. Teigen polarisierte mit ihrer offenen Art von Anfang an. Doch die Hasskommentare nahmen seit 2017 stetig zu. Damals wurden Teigen und ihr Mann John Legend von der Verschwörungsgruppe QAnon attackiert. Im letzten Jahr blockierte Chrissy dann mehr als eine Million Accounts in der Hoffnung, dass sie damit die Drohungen gegen sie und ihre Familie beenden könnte.
Auch nach ihrer Fehlgeburt im Herbst, mit der das Model offen auf Social Media umging, sah sich Chrissy neben großem Zuspruch und Unterstützung auch einer Welle an negativen Kommentaren ausgesetzt. Internet-Trolle warfen ihr vor, die Fehlgeburt auszunutzen, um mehr Follower zu bekommen.
Chrissy Teigen: „Nicht die Schuld von Twitter“
Dass sie sich dieser toxischen Atmosphäre nicht mehr aussetzen möchte, ist also nur allzu gut nachzuvollziehen. Chrissy erklärte aber auch, dass ihr Abgang nicht die Schuld von Twitter selbst sei. Die Plattform sei auf sie zugegangen und habe mit ihrem Team kommuniziert, um eine Lösung gegen die Trolle zu finden. Der Grund für ihre Twitter-Pension sei sie selbst. „Jahrelang habe ich so viele kleine Hiebe […] eingesteckt, dass ich mittlerweile grün und blau bin. […] Eine Sache, die ich während dieser Zeit nicht gelernt habe, ist, wie man diese Negativität ausblendet“, schildert die 35-Jährige. Auf Instagram bleibt das Model übrigens ihren 34,4 Millionen Followern treu und gibt weiterhin auch Einblicke in ihr Leben.