Warum „Emily in Paris“ nicht „Sex and the City“ ist
„Emily in Paris“ trended auf Netflix gerade wie keine andere Serie. Doch hält der „Sex and the City“-Abklatsch, was er verspricht?
Wir haben die Serie genauer unter die Lupe genommen.
„Emily in Paris“: Mit „Sex and the City“ kann diese Netflix-Serie nicht mithalten
Wir haben uns bereits alle Folgen angeschaut und können euch eines gleich vorwegsagen: Beim Schauen einer Serie hatten wir schon lange nicht mehr so viele WTF-Momente, wie bei dieser. Aufhören konnten wir aber trotzdem nicht. Also haben wir die Cringe-Momente bis zum Ende durchgehalten und können jetzt sagen: Damit, dass die neue Netflix-Serie mit Lily Collins in der Hauptrolle, von den Machern von „Sex and the City“ ist, wollte man wohl einfach nur Fans ködern. Denn eines ist fix: Die beiden Serien kann man nicht mal ansatzweise miteinander vergleichen.
Worum geht es?
Fassen wir den Inhalt der gehypten Netflix-Serie mal kurz zusammen: Emily, eine junge Marketing-Expertin aus den USA, zieht von Chicago nach Paris, um dort einer kleinen Tochter-Agentur ihrer Firma unter die Arme zu greifen. Doch ihr Start in Paris ist alles andere als leicht. Ihre Erfahrungen und ihr neues Leben in Frankreich teilt sie auf ihrem Instagram-Account „Emily in Paris“, mit dem sie plötzlich auch noch zur Influencerin wird. Und natürlich gibt’s auch jede Menge Liebes-Drama.
Voll mit Klischees
Was eigentlich vielversprechend anfing, löste sich leider schnell in Enttäuschung auf. Denn die neue Netflix-Serie „Emily in Paris“ ist leider alles andere als das neue „Sex and the City“.
Aber fangen wir mal von vorne an. Und zwar mit den katastrophalen Klischees, die sich durch alle Folgen der ersten Staffel ziehen. Franzosen oder Frankreich-Liebhaber sollten sich diese Serie besser nicht anschauen. Denn darin wird ein schlechtes Klischee nach dem anderen bedient. Und zwar wirklich jedes. „Franzosen hassen die Amerikaner“, „Franzosen sind unfreundlich“, „Franzosen sprechen kein Englisch“, „Franzosen sind arrogant, faul, unordentlich…“ – you name it! Die Serie lebt vom Anfang bis zum Ende von Vorurteilen. So beginnt der Tag in der französischen Agentur um 11, zum Mittagessen gibt’s Zigaretten und Wein anstatt einer gesunden Mahlzeit und Emilys neue männliche Kollegen sind Sexisten durch und durch. Wie Leute, die in Frankreich leben, eben so sind.
Und anstatt zu versuchen, sich an die neue Umgebung anzupassen, offen zu sein, die Sprache zu lernen und respektvoll mit der Kultur umzugehen, will Emily alles ändern und den American Way of Life nach Paris bringen. Aber wie war das nochmal, die Franzosen sind arrogant und ignorant? Aaaaalles klar…
Taffes Vorbild? Fehlanzeige!
Wer sich erhofft hat, in Emily ein taffes Vorbild und eine knallharte Business-Frau zu finden, den müssen wir leider ebenfalls enttäuschen. Ja, sie scheint zwar ziemlich erfolgreich zu sein, in dem was sie macht. Aber abkaufen tun wir ihr das leider gar nicht. Emily wirkt nämlich eher wie eine freche Praktikantin, die einfach ihr Ding macht, anstatt eine reife, erwachsene Frau mit Erfahrung zu sein. Also alles andere, als die neue Carrie Bradshaw. Und wir wollen alles andere, als so zu sein, wie Emily. Denn sie lebt in Wahrheit in einer falschen Instagram-Welt, will von allen gemocht werden, ist ziemlich ignorant und auch nicht unbedingt die beste Freundin. Oder würdet ihr hinter dem Rücken eurer BFF mit ihrem Boyfriend rummachen? Carrie hätte das jedenfalls nie gemacht! Just saying…
Und auch in Sachen Fashion kann „Emily in Paris“ nicht mal ansatzweise mit „Sex and the City“ und Carrie mithalten. Ihr Style ist zwar extravagant und definitiv ein Hingucker. Aber das meinen wir nicht unbedingt positiv. Denn anstatt ausgefallen Kombinationen zu tragen und das gewisse Extra zu haben, wirkt es eher so, als hätte sich Emily so ziemlich jedes Designer-Teil aus ihrem Kleiderschrank angezogen, das sie besitzt. Wie bei „Sex and the City“ steckt zwar auch dieses Mal Stylistin Patricia Field hinter den Outfits. Allerdings wird sie ihrem Ruf in der neuen Netflix-Serie einfach nicht gerecht. Vermutlich liegt es auch einfach an Lily Collins, die in den Outfits eher so wirkt, als wäre sie verkleidet.
So macht sich das Netz über „Emily in Paris“ lustig
Und auch das Netz scheint von der neuen Netflix-Serie nicht unbedingt begeistert zu sein. Denn dort gibt es mittlerweile unzählige „Emily in Paris“-Memes und auch die User scheinen ziemlich genervt von der Klischee-überzogenen Serie zu sein.
… und auch ihr Style kommt im Netz irgendwie nicht so gut an:
Worin sich die Community allerdings einig ist – und dem stimmen auch wir zu – es gibt einen Grund, um die Show anzuschauen. Und zwar den hier:
Alles in allem ist die Serie einfach eine weitere Show, die man so nebenbei zum Berieseln schauen will, um einfach mal sein Hirn auszuschalten. „Emily in Paris“ mit „Sex and the City“ zu vergleichen, das geht allerdings definitiv zu weit!
…und trotzdem müssen wir auch sagen: