Warum ein Smiley 200.000 Euro wert ist
Bei einer Auktion wurde das erste digitale Smiley versteigert. Die Zeichenkombination : – ) war einem Bieter satte 200.000 Euro wert. Die Summe verdeutlicht einmal mehr: Der Markt um digital verschlüsselte Bilder – NFTs genannt – boomt.
Wer genau das Smiley gekauft hat und was er damit jetzt machen möchte, ist unklar.
200.000 Euro für 39 das erste digitale Smiley
Am 19. September 1982 tippte der Computerwissenschafter Scott Fahlman zum ersten Mal die Zeichenkombination : – ) als Smiley ein. Fast 40 Jahre hat er es über die Plattform Heritage Auctions jetzt versteigert; für satte 200.000 Euro.
Und zwar als Non fungible Token (NFT). Darunter versteht man eine Art digitales Echtheits- und Eigentumszertifikat, also das Original eines digitalen Werks. Wer ein NFT ersteigert, erhält es als digitales verschlüsseltes Objekt.
Für alle anderen ist das Smiley aber natürlich weiterhin verfügbar. Der Besitzer des NFTs hat keine Urheber- oder Copyright-Rechte. Also keine Sorge: Das Smiley kann weiterhin ohne Lizenz eingetippt werden : – ) Der Käufer hat sich bisher übrigens nicht öffentlich gezeigt oder zu seinem Smiley geäußert.
Was sind NFTs?
NFTs sind aktuell einer der größten Online-Verkaufstrends. Die digitalen Bilder und Videos boomen vor allem in der Kunst-, Mode- und Medienwelt. In der jüngsten Vergangenheit wurden unter anderem schon die Original-Memes von „Bad Luck Brian“, „Disaster Girl“ und „Doge“ verkauft. Auch renommierte Designermarken wie Gucci und Louis Vuitton haben in bereits exklusive NFTs verkauft.
NFTs entstehen übrigens, indem man Bilder oder Videos auf einer sogenannten Blockchain registriert. Die am häufigsten verwendete Blockchain für NFTs ist die Krypto-Währung Ethereum. Das Medium bekommt dadurch eine einmalige digitale Signatur, die als Originalnachweis fungiert. Dieses digital verschlüsselte Bild oder Video ist danach nicht austausch- oder kopierbar. Mit diesem kann dann gehandelt werden.
11 Millionen Dollar für ein NFT
Wem das ganze ein bisschen zu kompliziert ist, sollte sich NFTs als Originalkunstwerke vorstellen. Das Deckenfresko „Die Erschaffung Adams“ von Leonardo DaVinci ist etwa in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan als Original zu bestaunen. Trotz der vielen Reproduktionen, Drucke und Fotografien davon ist es ein Unikat und nicht ersetzbar. So ähnlich ist es auch mit NFTs – nur digital.
Für Künstler ist der NFT-Markt derzeit eine lukrative Marktfläche. Zahlreiche Meme-Kreatoren und Designer verkaufen mittlerweile ihre Arbeiten digital. Das digitale Smiley ist übrigens nicht das teuerste NFT. Die digitalen Originale waren in jüngster Vergangenheit bereits mehrere Millionen Dollar wert. Das NFT „Covid Alien“ kaufte ein Bieter etwa für 11.7 Millionen Dollar.