Warum alleine Urlaub zu machen die beste Entscheidung meines Lebens war
Ich habe letzten Sommer etwas völlig neues ausprobiert und spontan ganz alleine Urlaub gemacht. Ich wollte das immer schon mal machen, habe mich aber irgendwie nie getraut, weil ich Angst davor hatte, mich einsam zu fühlen, komische Blicke von anderen Urlaubern zu ernten und meine Zeit im Endeffekt alleine und traurig auf meinem Hotelzimmer zu verbringen. Doch als ich im Sommer dann plötzlich Single war und irgendwie niemand Zeit hatte mit mir zu verreisen, habe ich kurzerhand einfach beschlossen endlich ins kalte Wasser zu springen und einen Urlaub ganz für mich alleine gebucht. Wie sich herausstellen sollte, war das eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.
Urlaub ganz alleine: Diese Dinge haben mich gestresst
Ja, ich muss zugeben, ich bin in Sachen Urlaubsplanung auf Nummer sicher gegangen. Ein Fernreise oder Backpacking-Tour kam für mich als der erster Urlaub ganz alleine nicht in Frage. Stattdessen habe ich mich für eine Pauschalreise auf einer spanische Insel entschieden, inklusive Bustransfer vom Flughafen zum Hotel, um etwaige Hürden und Stolpersteine gleich vorab aus dem Weg zu räumen und nicht hilflos in einem anderen Land am Flughafen zu stranden, ohne zu wissen wo ich hin muss und wie ich da hinkomme. Es war wichtig für mich, mich schon im Vorhinein damit auseinanderzusetzen, was mir Angst machen könnte oder welche Situationen eventuell schwierig für mich werden könnten. Vor allem alleine Essen gehen zu müssen hat mich vor der Reise ziemlich gestresst. Ich bin alle möglichen Szenarien durchgegangen und haben dann schließlich beschlossen, nicht mehr darüber nachzudenken. Es kommt wie es kommt – Augen zu und durch.
So fühlt es sich an alleine Urlaub zu machen
Als der Urlaub losging war ich ziemlich aufgeregt. Es waren gemischte Gefühle aus Vorfreude und Unsicherheit, denn ich wusste absolut nicht, was mich erwarten würde und wie ich mit dieser, für mich neuen Situation klar kommen würde. Doch zu meiner Überraschung lief alles besser als perfekt. Alleine zu fliegen war für mich kein Problem. In Spanien angekommen hat auch der Transfer zum Hotel super geklappt und im Hotel selbst war ich erstmal hin und weg von der unfassbar schönen Location. Ich hatte einen Volltreffer gelandet und war im Paradies angekommen und plötzlich waren alle Ängste und Sorgen, ich könnte mich einsam fühlen oder Heimweh bekommen, weg – für’s Erste.
Denn als ich, nachdem ich mich in meinem Hotelzimmer und der Anlage zurechtgefunden hatte, dann am Abend alleine ins Hotelrestaurant essen ging, kam dieser Stressmoment, vor dem ich mich am meisten gefürchtet hatte. Ich wurde zu einem Tisch gebracht und dann gefragt, ob ich alleine bin. Als ich daraufhin mit „Ja“ antwortete, kam zuerst eine etwas verdutze Reaktion, dann wurde das zweite Gedeck vom Tisch abgeräumt. Irgendwie fühlte sich das komisch an. Doch da musste ich jetzt durch. Ich schaute mich im Restaurant um und hatte das Gefühl, dass einige der anderen Gäste mir mitleidige Blicke zuwarfen und darüber sprachen, dass ich alleine war. Bis heute weiß ich nicht, ob ich mir das nur eingebildet habe oder ob es tatsächlich so war. Jedenfalls kann ich mich noch genau daran erinnern wie sehr es mich beschäftigt hat, was die anderen eigentlich über mich denken – eine für mich sehr wichtige Erkenntnis, die ich aus diesem Urlaub mitgenommen habe und die mich seither begleitet. Aber dazu später mehr.
Ich hatte das erste Abendessen alleine im Urlaub hinter mich gebracht und ab dann habe ich einfach begonnen abzuschalten. Alleine frühstücken zu gehen hat sich gut angefühlt und ich habe versucht, alles rund um mich herum auszublenden. Ich habe den ersten Tag gemütlich am Pool verbracht, viel gelesen und mich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lassen – und plötzlich war auch das zweite Abendessen alleine viel weniger schlimm für mich. Natürlich habe ich mich immer noch dabei ertappt, mir hin und wieder Gedanken über die anderen zu machen, doch wirklich gestresst hat es mich nicht mehr. Und spätestens, als ich zum ersten Mal alleine in der Hotelbar saß, einen Sangria bestellte und den Abend ganz alleine ausklingen ließ, wusste ich, dass der Urlaub alleine die beste Entscheidung überhaupt war.
Alleine Urlaub machen: Deshalb sollte jeder diese Erfahrung machen
Die darauffolgenden Tage wurden zu einem wundervollen Erlebnis. Ich habe das gemacht, was ich wollte, musste auf niemanden Rücksicht nehmen und habe die Zeit alleine in vollsten Zügen genossen. Selbst ein Ausflug rund um die ganze Insel mit einem Bus voller Pärchen und Familien war ein aufregendes Erlebnis für mich, das mir richtig Spaß gemacht hat. Etwas, das ich während meines Urlaubs alleine nämlich gelernt habe, ist es, weniger darüber nachzudenken, was andere von einem halten könnten, sondern das zu tun, was einem selbst gut tut. Ich habe in dieser zwar sehr kurzen Zeit viel über mich gelernt. Ich habe gemerkt, wie stark und unabhängig ich sein kann, wie sehr man sich von anderen beeinflussen lässt und wie wichtig es ist, neue Dinge auszuprobieren, Hürden zu überwinden und vor allem mehr Zeit mit sich selbst zu verbringen. Und mittlerweile bin ich sogar schon wieder dabei meinen nächsten Me-Time-Urlaub zu planen – und das solltet ihr unbedingt auch mal ausprobieren!