Vorzimmerzustellung: Post will Pakete künftig in die Wohnung liefern
Die Österreichische Post hat gemeinsam mit A1 und dem Schlosshersteller Nuki ein neues Projekt gestartet. Bei der „Vorzimmerzustellung“ sollen Postboten die Möglichkeit bekommen, in die Wohnung der Kunden zu kommen und die Pakete direkt im Vorzimmer abzulegen.
Derzeit werden Personen gesucht, die bei der Testphase des Projekts mitmachen wollen. Allerdings gibt es hier noch einige Sicherheitsbedenken.
Post startet „Vorzimmerzustellung“ in Österreich
Wir kennen es doch alle. Tagelang warten wir auf eine Bestellung, dann sind wir mal fünf Minuten nicht in der Wohnung und schon liegt der gelbe Zettel der Post in unserem Briefkasten und wir müssen das Paket selbst an einem anderen Standort abholen. Das kann schon ziemlich nervig sein. Für dieses Problem will die Österreichische Post gemeinsam mit A1 und dem Schlosshersteller Nuki nun aber eine Lösung gefunden haben.
Bei der „Vorzimmerzustellung“ sollen die Postboten die Möglichkeit haben, das Paket nicht einfach vor der Wohnungstür abzustellen, sondern direkt in das Vorzimmer der Wohnung zu liefern. Damit will das Unternehmen dem „gelben Zettel“ den Kampf ansagen, wie Peter Umundum, Vorstand für Paket & Logistik auf der offiziellen Website mitteilt. Aber wie soll das funktionieren? Möglich wird das, indem die Wohnungstür mit einem smarten Türschloss von Nuki ausgestattet wird. Das soll an der Innenseite der Wohnungstüre installiert werden und kann mittels einer App von außen geöffnet werden. Natürlich geht das nur, wenn man dem Postboten vorher eine „Erlaubnis“ für die Benutzung übermittelt hat. Sollte also nach dem Klingeln der Österreichischen Post niemand die Türe geöffnet haben und der Postbote die Bestätigung einer „Vorzimmerzustellung“ haben, öffnet dieser die Türe mit seiner App und legt das Paket in der Wohnung auf einer dafür vorgesehenen gelben Matte ab.
Kamera soll Sicherheitsbedenken aus dem Weg räumen
Wer sich jetzt wegen der Sicherheit Gedanken macht, ist damit sicherlich nicht alleine. Allerdings stellt die Österreichische Post hierfür eine Lösung vor, die Kunden beruhigen soll. Denn wenn man das wünscht, wird im Vorzimmer eine Kamera installiert, die den ganzen Prozess filmt und damit garantieren soll, dass der Postbote nichts in der Wohnung anstellt. Dennoch sind wir skeptisch, wie gut dieses Projekt bei der Bevölkerung ankommt. Immerhin lässt doch jeder eher ungern Fremde in seine Wohnung – schon gar nicht, wenn man nicht zu Hause ist. Doch Peter Umundum gibt sich in dieser Hinsicht recht zuversichtlich. Denn die Post genieße laut ihm ein „hohes Grundvertrauen in der österreichischen Bevölkerung“.
Noch in der Testphase
Derzeit ist die „Vorzimmerzustellung“ noch in der Testphase. Wer sich als Versuchskaninchen anbieten und die neuartige Liefermethode testen möchte, der kann sich auf der Website der Österreichischen Post dafür anmelden. Derzeit werden 100 freiwillige Testpersonen, die mindestens 18 Jahre alt sind und ihren Wohnsitz in Wien, Niederösterreich oder Graz haben, gesucht. Anmeldefrist ist der 23. Mai, Testzeitraum ist von Juli bis Dezember 2021.
Aber wie viel kostet das neue Projekt überhaupt? Wenn man bedenkt, dass ein smartes Türschloss, inklusive einer Überwachungskamera installiert werden muss, um die „Vorzimmerzustellung“ überhaupt in Anspruch nehmen zu können, dürfte es wohl nicht ganz so günstig sein. In diesem Fall verweist die Österreichische Post zur Orientierung auf die „Smart Home“-Tarife ihres Kooperationspartners A1. Wenn man sich die Tarife anschaut, dann kommt dafür wohl am ehesten der Tarif „A1 Smart Home L“ infrage. Denn dieser enthält eine Kamera inklusive Sensor, der diese aktiviert, sobald sich die Türe öffnet. Monatlich kostet dieser Vertrag 29,90 Euro, die Installation ist hier bereits inbegriffen. Außerdem sind damit auch andere Services, wie etwa smarte Lampen oder Thermostaten kompatible. Das smarte Türschloss von Nuki kostet allerdings zusätzlich 199 Euro. Der genaue Tarif für die „Vorzimmerzustellung“ werde laut Post noch erstellt. Vorerst wolle man die Testphase abwarten, um zu sehen, wie sie bei der Bevölkerung ankommt.