Vorwürfe der Belästigung: Ex-Tänzerinnen von Lizzo verklagen die Sängerin
Was passiert hinter den Kulissen von Lizzos Tour? Das fragen sich derzeit einige Fans, nachdem drei Tänzerinnen Klage gegen die Sängerin eingereicht haben. Denn sie werfen Lizzo ein feindseliges Arbeitsumfeld vor.
Auch Belästigung ist Teil der Klage.
Klage gegen Lizzo
Sexuelle und religiöse Belästigung, Weight shaming und ein feindseliges Arbeitsumfeld. Die Vorwürfe gegen Sängerin Lizzo sind schwerwiegend. Denn drei Tänzerinnen ihrer „Special“ Tour behaupten in einer neuen Klage jetzt, dass hinter den Kulissen ein ganz anderer Wind weht, als die Sängerin auf der Bühne vermuten lässt.
Die Klage, die am Dienstag eingereicht wurde, behauptet nämlich, dass Lizzo ihren Tänzerinnen gegenüber alles andere als liebevoll und ermutigend ist. Stattdessen seien die Tänzerinnen „einer offenkundig sexuellen Atmosphäre ausgesetzt gewesen, die ihren Arbeitsplatz durchdrang“, heißt es in der Klage. Dazu gehörten angeblich auch „Ausflüge“, bei denen „Nacktheit und Sexualität im Mittelpunkt standen.“
Die Klage behauptet etwa, dass Lizzo ihre Tänzerinnen bei einem Ausflug in einen Nachtclub in Amsterdam dazu aufgefordert haben soll, die nackten Darstellerinnen zu berühren. Sie sollten „Dildos fangen, die aus den Vaginas der Darstellerinnen geschossen werden, und Bananen essen, die aus den Vaginas der Darstellerinnen herausragen“, zitiert NBC aus der Klage. Von einer ihrer Tänzerinnen – Arianna Davis – soll Lizzo dann verlangt haben, dass diese die Brüste einer der Nackttänzerinnen angreife. Als Davis sich weigerte, startete Lizzo einen Anfeuerungsruf mit ihrem Team. Dieser versetzte Davis in eine unangenehme Lage. Sie gab den Aufforderungen letztlich nach.
Body Shaming Vorwürfe gegen die Sängerin
Und auch das Aussehen der Frauen soll immer wieder im Fokus von Diskussionen gestanden haben. So seien Lizzo und ihr Choreograph zu der Tänzerin Arianna Davis gekommen, und haben ihr vorgeworfen, sie sei „weniger engagiert“ in ihrer Rolle. Für Davis eine Anspielung auf ihr Gewicht. Die Folge: Davis, bei der eine Essstörung diagnostiziert wurde, hatte das Gefühl, dass sie „ihre Gewichtszunahme erklären und intime persönliche Details über ihr Leben preisgeben musste, um ihren Job zu behalten.“
Anschuldigungen, die im starken Kontrast zu dem stehen, was Lizzo nach Außen hin verkörpert. Denn ihre Musik, ihre Tour sowie ihre Social-Media-Präsenz bauen stets auf Body Positivity und Body Neutrality. „Die verblüffende Art und Weise, wie Lizzo und ihr Managementteam ihre Tänzerinnen behandelt haben, scheint im Widerspruch zu allem zu stehen, wofür Lizzo in der Öffentlichkeit steht“, kritisiert der Anwalt der Klägerinnen, Ron Zambrano. Denn hinter den Kulissen, behauptet er, „beschämt Lizzo ihre Tänzer und erniedrigt sie auf eine Art und Weise, die nicht nur illegal, sondern auch absolut demoralisierend ist“.
Bisher noch keine Reaktion von Lizzo
Die drei Klägerinnen – Arianna Davis, Crystal Williams und Noelle Rodriguez – richten ihre Klage aber nicht nur gegen Lizzo und deren Produktionsfirma. Auch gegen Lizzos Dance Captain der Tournee, Shirlene Quigley, werden Anschuldigungen erhoben. So soll diese etwa einen extremen Fokus auf Religion gelegt haben. Als sie etwa herausfand, dass Davis noch Jungfrau war, besprach sie das öffentlich, postete sogar in den Sozialen Medien darüber. Gleichzeitig übte sie angeblich gegenüber Rodriguez, die sie als Ungläubige ansah, Druck aus. Als sie andere aus dem Team darauf ansprachen, entgegnete sie angeblich: „Kein Job und niemand wird mich davon abhalten, über den Herrn zu sprechen.“
Davis war übrigens gemeinsam mit Crystal Williams – der zweiten Klägerin – Teil von Lizzos Reality-TV-Show „Watch Out for the Big Grrrls“ im Jahr 2021. Seitdem arbeiteten die beiden für sie. Im Frühjahr 2023 wurden die beiden entlassen. Auch Rodriguez arbeitet mittlerweile nicht mehr für die Sängerin. Sie soll kurz nach der Entlassung von Davis und Williams gekündigt haben.
Was Lizzo und ihr Team zu den Vorwürfen sagen, ist derzeit noch nicht bekannt. Bisher gab es noch kein Statement der Sängerin.