Vienna Shorts: Auszeichnung für Film, der Influencer-Videos zerlegt
Das Filmfestival Vienna Shorts endete mit einer Auszeichnung für den Film „Contouring“, der den Publikumspreis der News-Plattform orf.at gewann. Der große Jurypreis ging an „Die beste Stadt ist keine Stadt“.
Der 15-minütige Kurfilm von Christoph Schwarz bekam 3.000 Euro plus 2.000 Euro als Postproduktionsgutschein. Außerdem machte die Jury den Film zum Kandidaten für den Europäischen Filmpreis.
Vienna Shorts zeichnet Film „Contouring“ aus
Den orf.at-Publikumspreis für Filme unter zehn Minuten bekam dieses Jahr Veronika Schuberts Film „Contouring“. Der Film regt zum Nachdenken an. In den drei Minuten und 50 Sekunden werden Make-Up-Tutorials, wie wir sie von YouTube kennen, auf neue Art miteinander verbunden. Am Bildschirm sieht man hingegen nur kleine Quader in hellen Blautönen. Der Fokus liegt auf dem Gesprochenen. Ausschnitte aus zahlreichen Contouring-Tutorials sind zu hören. Der Zusammenschnitt scheint dabei auf einfache Weise die Internetkultur und den Schönheitskult auf YouTube kritisch unter die Lupe nehmen zu wollen. Allein das macht den Kurzfilm sehenswert.
Festival erstmals Online
Den großen Jurypreis erhielt aber Christoph Schwarz für seinen Film „Die beste Stadt ist keine Stadt“. Der 1981 geborene Wiener setzt sich dabei mit der Seestadt Aspern in der österreichischen Hauptstadt auseinander. Das Vienna Shorts Festival lief übrigens von 28. Mai bis 2. Juni und fand erstmals in seiner Geschichte online statt. Insgesamt zeigte man 280 Filme in über 50 Filmprogrammen auf einer eigens entwickelten Streamingplattform. 96 Werke konkurrierten in den vier Wettbewerbskategorien.
Auch internationale Wettbewerbsfilme wurden heuer wieder ausgezeichnet. Der Fantasyfilm „Sun Dog“ des Belgiers Dorian Jesper bekam den mit 4.000 Euro dotierten Wiener Kurzfilmpreis im internationalen Wettbewerb. Der Franzose Adrien Merigeau gewann 2.000 Euro für seinen Film „Genius Loci“. Auch die Oberösterreicherin Raphael Schmid wurde für ihre Tragikomödie „Fische“ geehrt. In der Kategorie der Musikvideos freute sich Rupert Höller über 1.000 Euro für „Über Nacht“ für die Band Oehl.