Verschärfte Corona-Maßnahmen in Österreich ab Freitag
Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Österreich kündigte die Regierung nun neue Maßnahmen gegen das Virus an. Die maximale Personenanzahl bei Indoor- und Outdoor-Treffen wird gesenkt. Außerdem gibt es herabgesetzte Besucherzahlen bei professionellen Veranstaltungen.
Die neuen Maßnahmen gelten ab Freitag 0 Uhr.
„Die nächsten Monate werden herausfordernd“
Am Montagvormittag (19. Oktober) gab es eine Videokonferenz mit allen Landeshauptleuten. Bei der anschließenden Pressekonferenz appellierte Bundeskanzler Sebastian Kurz einmal mehr an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zu halten, mitzuhelfen und vor allem soziale Kontakte zu reduzieren. „Sie können durch ihren Verzicht einen Beitrag für ihr Land und die Menschen in unserem Land leisten. Die nächsten Monate werden ein rot-weiß-roter Kraftakt.“, so Kurz. Es werde noch Monate dauern, bis es einen Impfstoff gibt. Es werden herausfordernde Monate, deshalb sei es umso wichtiger nun zusammenhalten, so der Kanzler. Angesichts der steigenden Infektionszahlen kündigte er außerdem neue Maßnahmen für ganz Österreich ab Freitag an.
Sebastian Kurz verkündet neue Maßnahmen für Österreich
„Wir erleben das, was für den Herbst zu erwarten war. Die zweite Welle breitet sich in Europa aus und die Situation ist ernst.“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montagvormittag bei einer Pressekonferenz. Der Regierung sei vollkommen bewusst, dass viele Maßnahmen unpopulär sind, sie seien aber dringend notwendig. Um einen zweiten Lockdown in Österreich zu verhindern, gelten daher ab Freitag verschärfte Maßnahmen:
- Private Zusammenkünfte Indoor werden auf maximal 6 Personen beschränkt, Outdoor auf 12 Personen. Das betrifft alle Zusammentreffen außerhalb beruflicher Tätigkeiten, wie etwa Restaurants, Yoga-Kurse, Tanzschulen, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder Vereinslokale, nicht aber den privaten Wohnbereich.
- Professionelle Veranstaltungen: Bundesligaspiele, Theatervorstellungen oder Konzerte dürfen nur mit zugewiesenen Sitzplätzen und mit Mund-Nasen-Schutz während der gesamten Dauer der Veranstaltung stattfinden. Es dürfen keine Speisen und Getränke konsumiert werden. Außerdem braucht es eine behördliche Genehmigung. Indoor-Veranstaltungen sind auf 1.000 Personen beschränkt, outdoor auf 1.500.
Die Bundesländer haben außerdem die Möglichkeit regionale Verschärfungen durchzusetzen. Das betrifft etwa Sperrstunden, Alkoholverbot auszusprechen, das Maskenverbot auf öffentlichen Plätzen, den Bildungsbereich oder regionale Quarantäne-Maßnahmen. Die Länder werden die Bevölkerung selbstständig in Kenntnis setzen, so der Kanzler.
Präventionskonzepte für Pflege- und Altersheime
Neben den verschärften Maßnahmen für private Zusammenkünfte arbeite man zudem auch an Präventionskonzepten für Pflegeheime, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Geplant seien etwa einheitliche Regeln für regelmäßige Screenings und die Maskenpflicht von Besuchern und Personal.
Sebastian Kurz appelliert an Bevölkerung: „Halten Sie sich an die Maßnahmen!“
„In Österreich haben natürlich alle recht, die sagen, wir haben noch kein Problem auf den Intensivstationen. Aber ich bitte darum, dass sich alle nochmal in Erinnerung rufen, was exponentielles Wachstum bedeutet.„, appelliert Bundeskanzler Sebastian Kurz an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zu halten. Gleichzeitig betont er: „Wenn dieser Trend nicht abreißt oder sich sogar noch verschärft, dann bedeutet das 6000 Neuinfizierte pro Tag im Dezember.“
„Wir müssen daher jetzt alles tun, um gegenzusteuern und einen zweiten Lockdown für Österreich hoffentlich verhindern. Ich möchte mich daher ausdrücklich bei allen bedanken, die jetzt schon einen Beitrag dazu leisten.“, so Kurz weiter. Es gäbe aber leider auch einige, die sich weigern, die Maßnahmen absichtlich ignorieren und die sogar andere mittlerweile dazu aufrufen Maßnahmen zu brechen. „Diese verursachen einen großen Teil des Schadens, den wir gemeinsam ausbaden müssen und dafür habe ich absolut kein Verständnis.“, so Kurz.
Es sei umso wichtiger, sich an die Corona-Maßnahmen zu halten, so kurz. Und es gäbe drei wichtige Punkte, die jeder Österreicher wissen sollte, so der Kanzler abschließend.
- Halten Sie Abstand
- Tragen Sie eine Maske
- Reduzieren Sie soziale Kontakte
Erst am Sonntag wandet sich Bundeskanzler Sebastian Kurz via Facebook-Video an die Bevölkerung und mahnte erneut, man solle soziale Kontakte auf ein Minimum reduzieren. Es gehe darum „zusammenzuhalten, um die Ansteckungszahlen niedrig zu halten“, so der Kanzler.