Vermutlich dritte Immunisierung bei Biontech/Pfizer notwendig
Der Chef des Pfizer-Konzerns rechnet damit, dass Impfungen mit dem von Biontech und Pfizer gemeinsam entwickelten Vakzin aufgefrischt werden müssen.
Auch eine jährliche Neuimpfung schließt Pfizer-Chef Albert Bourla nicht aus.
Biontech/Pfizer: Zweimal Pieksen reicht nicht
Im Kampf gegen das Coronavirus könnte laut Albert Bourla eine dritte Spritze als Auffrischung und anschließend eine jährliche Impfung notwendig werden. „Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass es die Notwendigkeit einer dritten Dosis geben wird, irgendwo zwischen sechs und zwölf Monaten, und danach eine jährliche Neu-Impfung, aber all das muss noch bestätigt werden“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des US-Pharmakonzerns dem US-Sender CNBC in einem am 15. April veröffentlichten, aber bereits Anfang April geführten Interview.
Andere Wissenschaftler und Pharma-Vertreter hatten sich bereits ähnlich geäußert. Pfizer und sein deutscher Partner Biontech sowie andere Hersteller untersuchen derzeit bereits die Wirkung von möglichen Auffrischungen ihrer Corona-Impfstoffe.
Zusätzliche Lieferungen
Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am 14. April in Brüssel bekannt gab, wird Biontech/Pfizer aus dem fürs zweite Halbjahr geplanten Lieferkontingent weitere 50 Millionen Dosen schon bis Ende Juni in die EU liefern. Bereits Ende April will man mit der zusätzlichen Lieferung beginnen. Sie solle auf die Mitgliedstaaten nach deren Einwohnerzahl aufgeteilt werden. Österreich bekommt demnach rund eine Million Impfdosen. „Das ist für uns ein massiver Impf-Turbo“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz dazu bei einer Pressekonferenz. 500.000 Menschen könne man damit voll immunisieren
Die Liefermenge von Biontech/Pfizer erhöht sich im laufenden Quartal auf 250 Millionen Dosen. Im ersten Quartal haben die Unternehmen rund 65 Millionen Dosen geliefert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte zudem am Mittwoch, man wolle sich auf Impfstoff-Technologien konzentrieren, die ihren Wert unter Beweis gestellt hätten. Das spreche für mRNA-Impfstoffe, wie sie Biontech/Pfizer produzieren. AstraZeneca und Johnson & Johnson sind hingegen Vektorimpfstoffe, die Hersteller nutzen für ihre Vakzine eine andere Wirkweise mithilfe sogenannter Adenoviren.