Das sind die 3 größten Mythen über Verhütung
Egal, wie aufgeklärt wir uns in sexueller Hinsicht fühlen, beziehungsweise mitunter auch sind, es gibt Unwahrheiten über Verhütung, die sich hartnäckig in unseren Köpfen halten.
Wir machen Schluss mit dem Unwissen!
1. Die Antibabypille ist krebserregend.
Als die Antibabypille Anfang der sechziger Jahre auf den Markt kam, geriet sie schnell unter den Verdacht, das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Damals wurde einige Studien publiziert, die darauf hindeuteten, dass das hochdosierte Hormonpräparat zur Verhütung das Brustkrebsrisiko steigern könnte.
Mittlerweile wurde die Pille längst mehrfach revolutioniert. Konkret: Heute werden praktisch nur mehr Antibabypillen, die eine geringe Dosis Östrogen enthalten, vertrieben. Bei diesen konnte eine krebserregende Wirkung nicht nachgewiesen werden. Ganz im Gegenteil: Eine Langzeitstudie der University of Aberdeen gab 2007 Entwarnung: Es gebe keinen Zusammenhang zwischen der Einnahme der Anti-Baby-Pille und einem allgemein erhöhten Krebsrisiko. Tatsächlich hätten Frauen, die mit Pille verhüteten, mitunter sogar ein geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken.
Zudem ist Brustkrebs unter jungen Frauen am wenigsten weit verbreitet. Das widerspricht der krebserregenden Theorie, da in dieser Altersgruppe statistisch gesehen die meisten Frauen mit der Antibabypille verhüten.
2. Der Körper braucht eine Hormon-Pause.
In einem natürlichen Menstruationszyklus ist der Körper regelmäßig starken Hormonschwankungen ausgesetzt. Nimmt man kombinierte hormonelle Kontrazeptiva ein, so kann man den Hormonhaushalt konstanter halten. Das ist auch der Grund dafür, warum Frauen, die derartige Präparate einnehmen, mitunter seltener an PMS leiden.
Auch die These, dass es unnatürlich ist, den Eisprung zu unterdrücken, ist nicht ganz haltbar. Während der Schwangerschaft oder der Stillzeit ist es für Frauen ganz normal, keinen Eisprung zu haben. Es ist demnach nicht per se unnatürlich, wenn der Eisprung nicht stattfindet.
3. Wenn man trotz ungeschütztem Sex nicht schwanger wird, ist man unfruchtbar.
Die Frau ist nur an etwa sechs Tagen im Monat fruchtbar. Dieses Fenster richtet sich nach der Länge des individuellen Zyklus und dem Eisprung. Trotz ungeschütztem Verkehr nicht schwanger zu werden, bedeutet also nicht, dass man unfruchtbar ist. Dennoch gilt: Wer nicht ungeplant schwanger werden möchte, der sollte sich nicht auf den Zufall verlassen und auf eine zuverlässige Verhütungsmethode setzen. Umgekehrt heißt das jedoch auch, dass man nicht verzweifeln sollte, wenn sich der Kinderwunsch trotz Verzicht auf Pille, Kondom und Co. nicht sofort erfüllt.