Vergewaltigungs- und Missbrauchs-Vorwürfe gegen Comedian Russell Brand
Vier Frauen erheben jetzt schwere Vorwürfe gegen Russell Brand: der Comedian soll sie vergewaltigt, genötigt und missbraucht haben. Eine der Frauen war damals erst 16 Jahre alt.
In einem Instagram-Video bestreitet der Comedian die Vorwürfe schon im Vorfeld.
Frauen werfen Russell Brand Vergewaltigung vor
Zwischen 2006 und 2013 soll Schauspieler und Comedian Russell Brand insgesamt vier Frauen körperlich und emotional missbraucht und sogar vergewaltigt haben. Das behaupten die Frauen jetzt in einer großen Recherche der britischen „Sunday Times“ in Zusammenarbeit mit „The Times“ und „Channel 4 Dispatches“. Die vier Frauen bleiben anonym.
Eine von ihnen behauptet, dass Russell Brand sie im Jahr 2006 missbraucht habe. Damals war die Frau gerade einmal 16 Jahre alt und in einer Beziehung mit dem Comedian. Nach Brands 31. Geburtstag kam es zu einem Angriff des Schauspielers, als er „seinen Penis in meinen Hals gezwungen hat“, wie die „Times“ die Frau zitiert. „Er hat mich einfach gewürgt und ich konnte nicht atmen, und ich habe ihn weggeschubst und er hat überhaupt nicht nachgegeben“, so die Frau. „Am Ende musste ich ihm richtig fest in den Magen schlagen, um ihn loszuwerden. Ich weinte und er sagte: ‚Oh, ich wollte sowieso nur sehen, wie deine Wimperntusche verläuft.'“
Der Angriff sei dadurch jedoch noch nicht beendet gewesen. Denn Brand sei angeblich daraufhin auf sie geklettert, habe ihr den Mund offengehalten und „hineingesabbert“. Dass die junge Frau gewürgt und geweint hat, sorgte dafür, dass der Comedian ihr den Mund zuhielt und sie zwang, hinunterzuschlucken, behauptet die Frau. Rückblickend sieht sie die Beziehung auch mit Blick auf ihr Alter mit ganz anderen Augen: „Russell hat sich rückblickend wie ein Groomer verhalten, aber ich wusste damals nicht einmal, was das ist oder wie es aussieht“, sagt sie.
„In diesem Moment griff er nach meiner Unterwäsche und zog sie zur Seite“
Die zweite anonyme Frau behauptet währenddessen, dass Brand sie im Juli 2012 in seinem Haus vergewaltigt habe. Als sie sein Haus verlassen wollte, ließ er sie nicht gehen und küsste sie gegen eine Wand. „Ich versuchte, von ihm wegzukommen und rutschte von der Wand weg. Und dann ging ich zu einer anderen Wand, an der ein Gemälde hing. Ein riesiges Gemälde. Und meine Tasche blieb tatsächlich darunter hängen, und sie ist immer noch an meinem Arm. Und in diesem Moment griff er nach meiner Unterwäsche und zog sie zur Seite“, zitiert die „Times“. Brand habe die Frau ohne Kondom vergewaltigt. Sie ging daraufhin zu einem Rape Treatment Center am UCLA Santa Monica Medical Center, wo ihre Unterwäsche und andere Beweismittel eingefroren wurden.
Eine dritte Frau behauptet, dass Brand sie 2013 gegen ihren Willen geküsst und ausgezogen habe. Sie schrie und wehrte sich jedoch so vehement, dass Brand letztlich von ihr abgelassen haben soll. Die letzte Anschuldigung stammt von einer Frau, die behauptet, dass Brand ihr gegen ihren Willen seinen Penis gezeigt habe, als sie bei der Arbeit in seine Garderobe kam.
Zusätzlich zu diesen neuen Anschuldigungen tritt jetzt auch eine weitere Frau wieder in den Fokus: Brands Ex-Freundin Jordan Martin. Denn bereits 2014 enthüllte sie in ihrem Buch „kNot: Entanglement with a Celebrity“, dass sie während der sechsmonatigen Beziehung zu Brand im Jahr 2007 von ihm sexuell missbraucht und körperlich und seelisch misshandelt wurde. In den Reportagen gibt sie zwar keine neuen Interviews oder Details; sie bestätigt aber erneut ihre Aussagen aus ihrem Buch.
Russell Brand bestreitet Vorwürfe
Schon vor Veröffentlichung der Artikel äußerte sich Brand zu den Vorwürfen, die bald publik werden sollten. In einem Video wandte er sich an seine Fans und Follower:innen und bestritt die Anschuldigungen vehement. Er erklärt, dass die Vorwürfe aus einer Zeit stammen, in der er „ständig in den Zeitungen war“ und viel mediale Aufmerksamkeit bekam. „Wie ich in meinen Büchern ausgiebig beschrieben habe, war ich sehr, sehr promiskuitiv“, erklärt er. Doch er betont: „Während dieser Zeit der Promiskuität waren die Beziehungen, die ich hatte, immer einvernehmlich.“
Dass es in dieser Zeit aber auch zu Zwischenfällen kam, die nicht einvernehmlich waren, bestreitet er. „Was ich ernsthaft zurückweise, sind diese sehr, sehr ernsten kriminellen Anschuldigungen“, so Brand. In seinen Augen stecke hinter den Artikeln ein ganz anderes Motiv. „Es ist auch erwähnenswert, dass es Zeugen gibt, deren Beweise direkt den Erzählungen widersprechen, die diese beiden Mainstream-Medien anscheinend in einem koordinierten Angriff zu konstruieren versuchen“, erklärt er. „Ich möchte das Thema nicht weiter vertiefen, da die Anschuldigungen sehr schwerwiegend sind, aber ich habe das Gefühl, dass ich angegriffen werde, und es ist klar, dass sie sehr eng zusammenarbeiten.“ Auch deshalb kündigt er in dem Video an, den Vorwürfen und Anschuldigungen nachzugehen.