UV-Lampe bei der Maniküre kann Krebs verursachen, laut Studie
Für viele gehört der regelmäßige Besuch im Nagelstudio zur fixen Selfcare-Routine. Dabei kommt oft eine UV-Lampe zum Einsatz, die die Gel- und Shellac-Nägel aushärtet. Aktuelle Ergebnisse einer Studie zeigen jetzt aber, dass genau das gesundheitliche Folgen haben kann.
Denn die Lampe kann Zellen absterben lassen und Mutationen auslösen.
UV-Lampe kann Krebs verursachen
Gel- und Shellac-Nägel sind äußerst beliebt – schließlich hält der Lieblings-Nagellack mit der Gel-Variante zum Beispiel bis zu vier Wochen. Damit der Spezial-Nagellack auch trocknen kann, werden UV-Lampen im Nagelstudio verwendet, die den Speziallack in bis zu zehn Minuten aushärten lassen.
Das Licht dieser Lampen fällt in den langwelligen UV-A-Bereich von 340 bis 395 Nanometern. Grundsätzlich dringt UV-A-Licht tief in die Hautschichten ein und sorgt für vorzeitige Hautalterung. Im schlimmsten Fall kann zu viel UV-Strahlung (UV-A und UV-B) laut dem Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs sogar zu Hautkrebs führen – unabhängig davon, ob es sich um eine künstliche oder nicht-künstliche Lichtquelle handelt.
Bisher wurde die Wirkung der UV-Lampe auf menschliche Zellen jedoch noch nicht genauer untersucht, wie die Wissenschaftler:innen der University of California San Diego in ihrer aktuellen Studie betonen. Genau aus diesem Grund gingen sie der Frage nach den gesundheitlichen Folgen der Lampen auf den Grund. In ihrer Studie fanden sie heraus, dass die Geräte der Nagelstudios zum Tod von Hautzellen und zu krebserregenden Mutationen führen können.
UV-Lampe: Zellen sterben ab oder mutieren
Für die Studie ließen der Studienleiter und Professor für Biotechnik sowie Zell- und Molekularmedizin, Ludmil Alexandrov, und sein Team die UV-Strahlung der Geräte an Zellkulturen von Menschen und Mäusen testen. Um zu beobachten, was bei akuter Strahlenbelastung passiert, bestrahlten sie die Zellen in Petrischalen für 20 Minuten. Nach einer Stunde wurden die Zellen nochmals bestrahlt.
In einem weiteren Testdurchlauf setzten sie die Zellen einer chronischen Belastung aus. Das bedeutet, das Team bestrahlte die Petrischalen an drei aufeinanderfolgenden Tagen für jeweils 20 Minuten mit dem UV-Licht. Das Ergebnis: Bereits eine 20-minütige Verwendung der UV-Lampen ließ 20 bis 30 Prozent der Zellen absterben. Bei 20-minütiger Bestrahlung dreimal nacheinander starben sogar 65- bis 70 Prozent ab. Bei den restlichen Zellen konnten die Forscher:innen geschädigtes Erbgut feststellen, also Mutationen, die als krebserregend eingestuft werden.
Proben weisen die gleichen Mutationsmuster auf
„Wir haben uns Proben von Patienten mit Hautkrebs angeschaut und dabei die gleichen Mutationsmuster gesehen wie bei den bestrahlten Zellen“, beschreibt der Studienleiter. Die UV-Lampen sind tatsächlich ausreichend, um auf Dauer hautkrebsartige Veränderungen auf den Händen zu bewirken. Das Risiko besteht laut Studie vor allem bei häufiger UV-Lampen-Nutzung. Wie hoch die Risiken bei gelegentlicher Anwendung sind, ist jedoch noch unklar. Deshalb weisen die Wissenschaftler:innen daraufhin, dass noch weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind, um langfristige Auswirkungen genauer zu erforschen.