US-Soldat tötete Trans-Frau und wurde begnadigt
Ein US-Soldat brachte 2014 auf den Philippinen eine Trans-Frau um. 2015 wurde er wegen Mordes verurteilt. Nun kommt er überraschend frei.
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat entschieden, dem Amerikaner die verbleibende Haftstrafe zu erlassen. Das teilte Außenminister Teodoro Locsin Jr. mit.
Zehn Jahre Haft wegen Mord an Trans-Frau
Joseph Scott Pemberton hat im Jahr 2014 die Transsexuelle Jennifer Laude in einem Hotelzimmer in Olangapo City nördlich der philippinischen Hauptstadt Manila ermordet. Der damals 19-Jährige hatte zum Tatzeitpunkt mit anderen amerikanischen und philippinische Militär-Angehörigen an einem Manöver teilgenommen. Am Abend zogen er und seine Kameraden durch Bars, später nahmen sich einige der Männer Frauen mit auf ihre Hotelzimmer. Pemberton wurde von der 26-jährigen Jennifer Laude auf sein Hotelzimmer begleitet. Später fand man ihre Leiche.
Pemberton hatte die Frau stranguliert und ihren Kopf in eine Toilette gedrückt. Als Grund für den Mord gab er später an, dass er nach einem intimen Akt festgestellt hatte, dass die Frau männliche Sexualorgane habe. Der US-Soldat wurde in den Philippinen zu zehn Jahren Haft verurteilt. Seitdem saß er wegen eines Abkommens zwischen beiden Ländern in einer speziellen Zelle im Hauptquartier des philippinischen Militärs statt in einem Staatsgefängnis ein.
Nach fünf Jahren begnadigt
Nun kommt der Täter aber bereits nach fünf Jahren frei. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat den Obergefreiten nun überraschend begnadigt. Die Begnadigung stößt auf Kritik, vor allem vonseiten der LGBTIQ+ Community. Ein Anwalt der Familie von Laude nannte die Entscheidung „abstoßend“ und erklärte, dass sie „das philippinische Rechtssystem ins Lächerliche“ ziehen würde. „Eine schwache Verurteilung. Eine Haft mit allem Komfort. Und jetzt eine absolute Begnadigung von niemand Geringerem als dem Präsidenten der Republik. Es ist Zeit, dass wir, die LGBTIQ-Community der Philippinen, Duterte als das bezeichnen, was er wirklich ist: ein Schoßhund der USA“, erklärte Rey Salinas von der LGBTIQ-Organisation Bahaghari. Duterte gilt als die philippinische Version des US-Präsidenten Donald Trump.
Bei LGBTQ-Rechten hat er bisher keinen einheitlichen Standpunkt gefunden. Anfang 2017 lehnte er die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht ab. Ende desselben Jahres wollte er dann aber die Ehe-Öffnung forcieren. Im Juli 2018 zog er das aber wieder zurück. Der Präsident fiel zudem immer wieder durch homosexuellenfeindliche Ausbrüche auf.