US-Bundesstaat Arkansas verbietet Geschlechtsbehandlungen von Trans-Jugendlichen
Ein ziemlich umstrittenes Gesetz ist jetzt im US-Bundesstaat Arkansas beschlossen worden. Dieses verbietet die hormonelle und operative Behandlung minderjähriger Transgender.
Geschlechtsanpassungen dürfen demnach erst ab 18 Jahren durchgeführt werden. Wer sich nicht an das Gesetz hält, dem drohen Strafen.
Arkansas verbietet geschlechtsangleichende Behandlungen von Trans-Jugendlichen
Eigentlich hatte sich der republikanische Gouverneur Asa Hutchinson gegen das Gesetz ausgesprochen und noch am Montag versucht, den Beschluss mit einem Veto zu blockieren. Er wurde allerdings am Dienstag vom Senat, sowie der Abgeordnetenkammer von Arkansas überstimmt. Damit tritt das umstrittene Gesetz, das Ärzten die Geschlechtsanpassung sowie geschlechtsangleichende Maßnahmen von Trans-Jugendlichen verbietet, nun ab Sommer in Kraft. Wer unter 18 ist, darf demnach nicht mit Hormonen oder Pubertätsblockern behandelt und auch nicht operiert werden. Hält man sich nicht daran, drohen hohe Strafen.
Heftige Kritik gegen neues Gesetz
Bereits im Vorfeld hagelte es heftige Kritik gegen das Gesetz. Sowohl Politiker als auch führende medizinische Vertreter des Bundesstaats hatten sich öffentlich gegen den Entwurf ausgesprochen. Trans-Jugendlichen eine entsprechende medizinische Versorgung zu verweigern, könne zu psychischen Schäden, sozialer Isolation und sogar Suizidgedanken führen, so die Sorge. Zudem bestehe die Gefahr, dass Jugendliche, die derzeit bereits eine Hormonbehandlung machen, auf den Schwarzmarkt ausweichen müsse, sobald das Gesetz offiziell in Kraft tritt, warnt etwa Gouverneur Hutchinson.
Hutchinson hätte das Gesetz laut eigenen Angaben unterschrieben, wenn es nur um geschlechtsanpassende Operationen bei Minderjährigen gegangen wäre. Diese würden in Arkansas aber ohnehin nicht durchgeführt, so der Gouverneur. Das Gesetz in dieser Form gehe allerdings zu weit und es stehe dem Staat nicht zu, sich in jede medizinische und ethische Frage einzumischen. In dem Gesetzestext heißt es etwa, man wolle Jugendliche damit vor dem „Experimentieren“ bewahren. Arkansas ist der erste US-Bundesstaat, in dem ein solches Gesetz in Kraft tritt. Allerdings planen auch 16 weitere Bundesstaaten ähnliche Gesetze.
Einschränkung von Transgender-Rechten
Kritik an dem Gesetz kommt auch von Menschenrechtsorganisationen und Organisationen, die auf LGTBIQ-Rechte spezialisiert sind. Rechte von Transgender-Jugendlichen würden dadurch eingeschränkt, so der Vorwurf.
Die Bürgerrechtsorganisation ACLU kündigte bereits an gegen das Gesetz vorgehen zu wollen. Man habe vor, die Maßnahme bis zum Inkrafttreten des Gesetzes im Sommer anzufechten.