Schwangersein ist manchmal ganz schön stressig. Vor allem, wenn man sich mal einen Überblick darüber verschaffen will, welche ärztlicher Untersuchungen eigentlich alle anstehen. Tatsächlich sind die Vorsorge-Untersuchungen in der Schwangerschaft sehr wichtig, um Risikofaktoren im Auge zu behalten und ein gesundes Wachstum des Ungeborenen zu gewährleisten. Viele Untersuchungen sind auch verpflichtend für das Kinderbetreuungsgeld.

Diese Untersuchungen solltest du in der Schwangerschaft durchführen lassen

Insgesamt sind während der neun Monate in Österreich genau fünf gynäkologische Untersuchungen vorgesehen. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Jede Kontrolluntersuchung beinhaltet ein kurzes Beratungsgespräch, anfangs die Kontrolle der richtigen Einnistung der Eizelle und später die Kontrolle der Entwicklung und der Gesundheit des ungeborenen Kindes (Wachstum, Herzaktivität, Kopfumfang, Extremitäten, Lage des Embryos etc.).

Hier eine Übersicht über die 5 Kontroll-Termine, die es einzuhalten gilt:

Untersuchung Untersuchungstermin Untersuchungsumfang
1. Bis zum Ende der 16. Schwangerschaftswoche
  • Blutuntersuchungen:
    • Test auf Vorliegen einer Luesinfektion
    • Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors, ausgenommen bei Vorliegen eines Originalbefundes
    • Bestimmung des Hämoglobinwertes und des Hämatokrits (oder der Erythrozytenzahl)
    • Toxoplasmosetest mit Wiederholungsuntersuchungen bei negativem bzw. abklärungsbedürftigem Titer, ausgenommen bei Vorliegen eines Originalbefundes über einen eindeutig positiven Titer
    • Bestimmung des Rötelnantikörpertiters
    • HIV-Test
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung (Vaginalbefund)
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
2. 17., 18., 19. oder 20. Schwangerschaftswoche
  • Interne Untersuchung
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung (Vaginalbefund)
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
3. 25., 26., 27. oder 28. Schwangerschaftswoche
  • Bestimmung des Hämatokrits und des Hämoglobinwerts
  • Hepatitis-B-Untersuchung (HBS-Antigen-Bestimmung)
  • Oraler Glukosetoleranztest
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung (Vaginalbefund)
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
4. 30., 31., 32., 33. oder 34. Schwangerschaftswoche
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung (Vaginalbefund)
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen
5. 35., 36., 37. oder 38. Schwangerschaftswoche
  • Ausführliche Anamneseerhebung
  • Gynäkologische Untersuchung (Vaginalbefund)
  • Erhebung von mütterlichen und kindlichen Risikofaktoren
  • Beurteilung der Notwendigkeit weiterer Untersuchungen

Quelle: https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/8/Seite.082201.html

Zusätzliche Ultraschalluntersuchungen werden empfohlen

Unabhängig von den fünf fixen Frauenarzt-Terminen sollten weitere Ultraschalluntersuchungen angedacht werden. Drei werden von der Krankenkasse übernommen und sind in folgenden Zeiträumen empfohlen: 8.-12. Schwangerschaftswoche, 18.-22. Schwangerschaftswoche und 30.-34. Schwangerschaftswoche.

Urintests

Vor jeder der fünf gynäkologischen Untersuchungen sollen Schwangere eine Urinprobe abgeben. Diese wird dann auf ihren Glukose-Gehalt und verschiedenen Bakterien, die einen Harnwegsinfekt auslösen könnten, untersucht. Durch den Glukose-Wert im Urin kann auf einen eventuell auftretenden Schwangerschaftsdiabetes geschlossen werden.

Glukosetoleranz-Test

Zwischen der 25. und der 28. Schwangerschaftswoche findet der orale Glukosetoleranz-Test statt. Hierbei bekommen Schwangere auf nüchternen Magen eine stark zuckerhaltige Lösung zu trinken. Vor der Einnahme wird der Blutzuckerspiegel gemessen, zwei Stunden danach dann erneut. So wird untersucht, ob die Frau unter Schwangerschaftsdiabetes leidet. Das abzuklären, ist besonders wichtig, da es sonst zu Komplikationen während der Geburt kommen kann.