U-Boot-Drama: Frau von Insasse soll Nachfahrin von „Titanic“-Passagieren sein
Das Drama um das im Atlantik verschollene U-Boot spitzt sich immer weiter zu. Rein Rechnerisch ist der Sauerstoff bereits aufgebraucht. Und von dem Tauchboot inklusive Insassen fehlt weiterhin jede Spur. Auch der „Oceangate“-Chef Stockton Rush befindet sich an Bord. Ein tragischer Zufall: Medienberichten zufolge starben die Urgroßeltern seiner Frau 1912 auf der „Titanic“.
Die Geschichte rund um das Paar ist vor allem durch den Film „Titanic“ weltbekannt.
Frau von U-Boot-Insasse sei Nachfahrin von „Titanic“-Passagieren
Es sind tragische Stunden für Wendy Rush. Die US-Amerikanerin muss derzeit um ihren Ehemann Stockton Rush, Chef des Unternehmens „Oceangate“, bangen. Denn dieser befindet sich in dem seit Tagen vermissten U-Boot. Was jetzt aber bekannt wurde, klingt einfach unfassbar. Denn angeblich sei Wendy Rush eine Nachfahrin von berühmten „Titanic“-Passagieren. Das berichtet jetzt die New York Times. Demnach ist die Frau des Oceangate-Chefs eine Urenkelin von Isidor Straus und Ida Straus, die laut Archivunterlagen 1912 mit dem Luxusliner in den Fluten ums Leben kamen. Auch wer die Namen der zwei Passagiere nicht kennt, kennt aber vermutlich ihre tragische Geschichte.
Ehepaar wollte sich bei „Titanic“-Evakuierung nicht trennen
Die Story von Wendy Rushs Vorfahren ist herzzerreißend. Am 15. April 1912 kam es um 23:40 Uhr zu der Katastrophe: Die 269 Meter lange „Titanic“ stieß in der Nacht mit einem Eisberg zusammen und begann zu sinken. Ida und Isidor begaben sich zu den Rettungsbooten. Obwohl gemäß der Anweisung „Frauen und Kinder zuerst“ gehandelt werden sollte, wurde Isidor Straus ein Platz angeboten. Doch der Unternehmer lehnte ab. Ida Straus, die seit 40 Jahren mit ihrem Ehemann verheiratet war, traf den bewegenden Entschluss, an der Seite ihrer großen Liebe zu bleiben. Das Dienstmädchen Ellen Bird drängte sie dazu, in ein Rettungsboot einzusteigen. Straus gab ihr noch ihren Pelzmantel mit der Bemerkung, dass sie ihn nicht mehr benötigen werde.
Bekannt wurde die Story vor allem durch den Kinohit „Titanic“. Eine berühmte Szene aus James Camerons Film zeigt das Paar eng umschlungen auf ihrem Bett, während das Wasser in ihre Kabine strömt. Ob diese Darstellung der Wahrheit entspricht, bleibt umstritten. Andere Augenzeugen behaupten, das Ehepaar auf Liegen an Deck gesehen zu haben.
U-Boot seit Sonntag vermisst
111 Jahre nach dem Titanic-Unglück zittert die Urur-Enkelin Wendy Rush um ihren Mann Stockton Rush. Bereits seit Sonntag ist das U-Boot, in dem sich ihr Ehemann befindet, in den Tiefen des Atlantiks verschollen. Obwohl Einsatzkräfte regelmäßige „Klopfgeräusche“ im Atlantik registrieren konnten, ist derzeit weder bekannt, wo sich die „Titan“ befindet, noch, ob das Tauchboot intakt ist. Mehrere Schiffe suchen im Atlantik nach dem verschollenen Tauchboot, das auf dem Weg zum Wrack der „Titanic“ in rund 3.800 Meter Tiefe war. Zwar machen die Klopfgeräusche Hoffnung, doch diese schwindet von Stunde zu Stunde. Denn dem Tauchboot geht nach und nach der Sauerstoff aus.
Sauerstoff ist aufgebraucht
Für 96 Stunden sollte die Atemluft an Bord des vermissten Tauchboots „Titan“ nach Angaben der Betreiber „Oceangate“ ausreichen. Nach Schätzungen der Experten könnte sich dieses Zeitfenster bereits geschlossen haben. Allerdings diene die Zeit höchstens als Richtwert. So könnte theoretisch auch nach den 96 Stunden noch Luft für die fünf Insassen vorhanden sein, falls es ihnen gelungen sei, Luft zu sparen, etwa indem sie sich wenig bis kaum bewegen.
Dennoch zeigen sich Experten pessimistisch. Der pensionierte britische Konteradmiral Chris Parry sagte dem Sender Sky News: „Ich fürchte, es sieht sehr düster aus.“ Selbst wenn die „Titan“ gefunden würde, dauere es sehr lange, das Boot zu bergen. Seiner Einschätzung nach sei die Wahrscheinlichkeit, dass die fünf Insassen überleben, „verschwindend gering“.