U-Bahn in Rom: Plastikflaschen als Zahlungsmittel
Die italienische Hauptstadt Rom hat sich im Kampf gegen die Müllberge eine neue Idee einfallen lassen. Man kann jetzt alte Plastikflaschen abgeben und erhält dafür ein Guthaben für Tickets der öffentlichen Verkehrsmittel.
Das soll den Bewohnern einen Anreiz geben, ihre Plastikflaschen zu recyceln, statt sie einfach wegzuwerfen.
Rom: Plastikflaschen gegen U-Bah-Tickets tauschen
Wie viele andere Städte der Welt hat auch Rom ein Müllproblem. Fast überall in der Stadt gehen die Tonnen förmlich über vor Mist. Vor allem Plastikmüll wie Flaschen entsorgt man oft unachtsam, da es in Rom an Recycling-Systemen fehlt. Dabei sollten Plastikflaschen als wichtiger Rohstoff immer wieder verwendet werden. Um der Bevölkerung den nötigen Anreiz zum Recyceln zu geben, hat sich die Stadt deshalb etwas Neues einfallen lassen. Fahrgäste der öffentlichen Verkehrsmittel können nun alte Plastikflaschen gegen U-Bahn und Bustickets einlösen.
Passagiere können die Flaschen in einen Automaten stecken. Über eine App wird einem dann Geld für Tickets auf das Telefon geladen. Bis jetzt stehen solche Automaten nur in drei Metrostationen, doch davor bilden sich bereits lange Menschenschlangen. Für jede Flasche über das „Ricicli+Viaggi“ (recycle und reise)-System gibt es fünf Cent. Laut der Bürgermeisterin, Virginia Raggi, sei Rom die erste europäische Hauptstadt mit einem solchen System.
Probleme mit dem Nahverkehr
In Rom hat man nicht nur ein Müllproblem. Auch der öffentliche Nahverkehr ist marode. Das U-Bahn-Streckennetz hat nur drei Linien und die Busse sind veraltet. Dafür sind die Öffis aber auch günstig. Pro Fahrt bezahlt man 1,50 Euro. Für eine Fahrt müssen also 30 Flaschen abgegeben werden. In Italien gibt es bisher kein flächendeckendes System für Pfandflaschen, wie man es im deutschsprachigen Raum kennt.