Tschechien startet „intelligente Quarantäne“ mittels Tracking per Bankdaten
Seit dem 20. April setzt man in Tschechien im Kampf gegen das Coronavirus auf die sogenannte „intelligente Quarantäne“. Mithilfe von Daten aus Handys und Bankkarten möchte man schnelles und gezieltes Testen von Personen umsetzen.
Die Methode wurde bereits in zwei Regionen geprüft und startete nun landesweit.
Tschechien setzt auf Tracking
Aus einer Anordnung des Prager Gesundheitsministeriums geht hervor, dass Tschechien nun landesweit auf die sogenannte „intelligente Quarantäne“ setzt. Dabei erstellen Hygieniker mithilfe von Daten aus Handys und Bankkarten der letzten fünf Tage „Gedächtnislandkarten“. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Besitzer. Mit diesen Landkarten möchte man das schnelle und gezielte Testen von Personen, die im Kontakt mit bereits infizierten Menschen waren, gewährleisten. Außerdem könne man so eine bessere Koordinierung und Auslastung von Testellen und Labors sichern.
Diese neue Methode, um die Kontakte der Menschen nachzuvollziehen, kommt während der schrittweisen Lockerungen bisheriger Maßnahmen. So können seit Montag beispielsweise Autohändler oder Gewerbetreibende wieder ihre Geschäfte öffnen. Trainingseinheiten von Sportlerln oder Hochzeiten mit höchstens bis zu 10 Personen sind wieder erlaubt. Dennoch gilt eine allgemeine Maskenpflicht.
6.914 Coronavirus-Fälle in Tschechien
Das 10,6 Millionen Einwohner große Land verzeichnet momentan 6.914 bestätigte Coronavirus-Infektionen. 1.597 Menschen sind bereits genesen. Insgesamt gibt es 196 Todesfälle. Die täglichen Zuwächse an Neuinfektionen sind in den letzten tagen zurückgegangen. Die Zahl der Tests wurde deutlich erhöht.
Kommt auch in Österreich bald Tracking zum Einsatz?
Auch in Österreich gab es Anfang April Andeutungen, bald auf Tracking setzen zu wollen. Bundeskanzler Sebastian Kurz betonte, dass das Tracking über Smartphones eine wichtige Basis zur Eindämmung der Corona-Epidemie während der schrittweisen Wiederöffnung des Landes sein würde. Für all jene, die kein Smartphone besitzen, soll es etwa entsprechende Schlüsselanhänger geben.