Trump nimmt täglich Malaria-Medikament zur Vorbeugung gegen Covid-19
US-Präsident Donald Trump nimmt nach eigenen Angaben seit eineinhalb Wochen zur Vorbeugung gegen Covid-19 das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin ein – täglich eine Tablette.
„Was hat man zu verlieren?“, sagte er vor Journalisten am 17. Mai. Es sei gut möglich, dass die Arznei etwas bewirke.
Trump nimmt täglich Malaria-Medikament zu Covid-19-Vorbeugung
US-Präsident Donald Trump nimmt anscheinend täglich Hydroxychloroquin ein. Trump pries bereits in der Vergangenheit das Anti-Malaria-Mittel an. EU-Experten sehen dagegen keinen Beleg, dass es gegen Covid-19 wirkt. Gegenwärtig laufen mehrere Studien zur Klärung der Frage. Hydroxychloroquin hat Nebenwirkungen und kann etwa zu Herzproblemen führen. Auch die US-Arzneimittelbehörde FDA ist sich „der Berichte über schwerwiegende Herzrhythmusstörungen“ bei Patienten mit Covid-19 bewusst, die mit Hydroxychloroquin oder einem älteren Medikament, Chloroquin, behandelt wurden. Trump, der täglich auf das Virus getestet wird, sagte, er habe den Arzt des Weißen Hauses konsultiert, ob es in Ordnung sei, das Medikament zu nehmen. Der Arzt hätte ihm gesagt: „Nun, wenn du es nehmen willst.“
Unmittelbar nach Trumps Äußerungen warnte Dr. Bob Lahita, Vorsitzender der medizinischen Fakultät des St. Joseph Universitätskrankenhauses, davor, Hydroxychloroquin zu nehmen: „Wir haben keinerlei Wirkung festgestellt und wir haben viele Patienten damit behandelt“, erklärte er. Trump gab zu, neben der täglichen Einnahme des Anti-Malaria-Mittels auch eine Einzeldosis des Antibiotikums Azithromycin erhalten zu haben, um eine Infektion zu verhindern. „Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass es mit bis jetzt gutgeht“, sagte Trump.
Negative Ergebnisse in Brasilien
Eine Studie in Brasilien, die die Behandlung mit Chloroquin genauer unter die Lupe nahm, erzielte zuletzt negative Ergebnisse. Dort war Chloroquin in hohen Dosen an Covid-19-Patienten getestet worden, zusammen mit dem Antibiotikum Azithromycin. Doch nachdem elf Menschen infolge von Herzrhythmusstörungen verstorben waren, wurde die Studie abgebrochen.
(Quelle: Reuters /red)