Trauernder Witwer schlief 6 Tage lang neben totem Körper seiner Frau
Der Engländer Russel Favison sorgt zurzeit mit der berührenden Geschichte rund um den Abschied von seiner geliebten Ehefrau für gemischte Emotionen. Wendy verstarb am 21. April im Alter von 50 Jahren im gemeinsamen Haus des Ehepaares – nach einem 10-jährigen Kampf mit Gebärmutterhalskrebs.
Ihr Mann Russel blieb laut eigenen Angaben „mit gebrochenem Herzen“ zurück. Und auch deshalb wollte er nicht, dass der Körper seiner geliebten Frau sofort nach ihrem Tod abtransportiert wird und behielt seine Wendy so noch für sechs weitere Tage im Haus.
Früher üblich, Leichen im Haus zu behalten
In vergangenen Zeiten war es ganz normal, sich mehrere Tage von verstorbenen Familien-Mitgliedern zu verabschieden. Diese wurden meist in Gemeinschaftsräumen aufgebahrt, wo alle Angehörigen in Ruhe und einzeln Abschied nehmen konnten. Alles was dafür nötig war, war ein Bestatter, der die Leiche wusch und dass der Tod offiziell gemeldet wurde. Heutzutage werden tote Körper meist trotzdem sofort abtransportiert.
Russel möchte mit dieser Angst und auch dem Ekel vor dem Tod aufräumen: „Tod ist so ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft. Niemand möchte darüber reden (…) Ich wollte nicht, dass sie in einer Leichenhalle liegt und sie sofort einem Leichenbestatter überreichen, ich wollte dass wir uns um sie kümmern, im Zuhause unserer Familie, ich wollte dass sie im Schlafzimmer liegen bleibt und ich im selben Raum schlafen darf…“, zumindest noch für ein paar Tage.
Ein würdiger Abschied
Als Wendy im Jahre 2014 erfuhr, dass sie nur noch etwa sechs Monate übrig hatte, reiste das Paar durch Europa und erlebte dabei noch „die Zeit ihres Lebens„. Als sich Wendys Zustand verschlimmerte, weigerte sie sich jedoch, im Krankenhaus zu sterben. Sie wollte im Kreise ihrer Familie, bei den Menschen die sie liebte, Abschied nehmen können.
„Wendy starb in Frieden, vollkommen sediert, ohne Schmerzen, in meinen und Dylans Armen – und ihr treuer Hund Elvis kuschelte sich noch zu ihr“, erzählt Russel im Interview mit BBC. „Es war eine wunderschöne Erfahrung„.