Tod von George Floyd: Ex-Polizist von US-Gericht schuldig gesprochen
Der ehemalige Polizist Derek Chauvin, der wegen des Todes des Afroamerikaners George Floyd vor Gericht stand, wurde gestern (Ortszeit) in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen.
Nach diesem Urteil strömten viele Menschen in den US-Großstädten auf die Straße und feierten das Urteil.
Ex-Polizist in allen Anklagepunkten schuldig
Im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd haben die Geschworenen den angeklagten weißen Ex-Polizisten in allen Punkten schuldig gesprochen. Die Jury im Bundesstaat Minnesota sah es am Dienstag (Ortszeit) als erwiesen an, dass Derek Chauvin sich unter anderem des Mordes zweiten Grades schuldig gemacht habe. Dabei muss nach dem Recht des Bundesstaates Minnesota kein Vorsatz vorliegen. Das Strafmaß wird getrennt festgelegt. Im Vorfeld erklärten Experten, dem 45-jährigen Chauvin drohten bis zu 40 Jahre Haft.
Bei der Verhandlung waren über drei Wochen hinweg 45 Zeugen gehört worden. Die Jury begann ihre Beratungen am Montag. Unmittelbar zuvor hatte die Staatsanwaltschaft in ihrem Schlussplädoyer die Geschworenen aufgerufen, „Ihren Augen zu trauen“ und ihnen ein Video von Floyds Tod am 25. Mai bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis vorgespielt.
Tod von George Floyd: Jubel über Urteil
Nach der Urteilsverkündung brach vor dem Gericht Jubel aus, Menschen lagen sich in den Armen. Als bekannt wurde, dass Chauvin in allen drei Anklagepunkten schuldig gesprochen worden war, rief die Menge „all three counts“. Auch in Washington, New York und weiteren US-Großstädten gingen die Menschen auf die Straße, um den Ausgang des Prozesses zu feiern.
Bei dem Einsatz hatte Chauvin sein Knie auf den Hals von Floyd gedrückt und ihn so am Boden fixiert. Er hatte damit weitergemacht, obwohl Floyd mehrfach gerufen hatte, dass er nicht atmen könne. Floyds auf einem Handyvideo festgehaltener Tod hatte die monatelangen „Black Lives Matter“-Proteste in den USA gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst, die teilweise in Gewalt umschlugen. Auch in anderen Ländern kam es zu Demonstrationen.
(Quelle: Reuters)