Thrombose nach Corona-Impfung kann durch rasche Behandlung verhindert werden
Eine frühzeitige Behandlung kann eine seltene Thrombose nach einer Impfung gegen das Coronavirus verhindern.
Das teilte die MedUni Wien am Montag (17. Mai) in einer Aussendung mit. Dort konnte ein Ärzte-Team eine Patientin erfolgreich therapieren.
Thrombose bei frühzeitiger Behandlung verhinderbar
An der Universitätsklinik Wien konnte ein Ärzte-Team unter der Leitung des Gerinnungsspezialisten Paul Knöbl nun erfolgreich eine Patientin behandeln, bei der kurz nach einer Impfung gegen das Coronavirus bereits typische Nebenwirkungen wie eine niedrige Thrombozytenzahl (Blutplättchen), sowie Anzeichen für eine Gerinnungsstörung vorlagen. Es habe „Anzeichen für eine entstehende Thrombose“ gegeben, so die Experten. Eine Bildung dieser konnten Ärzte der MedUni Wien aber erfolgreich verhindern, wie es in einer aktuellen Aussendung heißt.
„Nach Impfungen gegen das Coronavirus wurde ein seltenes Syndrom von Thrombosen an ungewöhnlichen Stellen im menschlichen Körper, verbunden mit einem Mangel an Thrombozyten (Blutplättchen) und einer Gerinnungsstörung, festgestellt. Im Fachjargon heißt dieses Syndrom VITT (vaccine-induced thrombotic thrombocytopenia), also impfinduzierter Blutplättchenmangel mit Thrombosen. Einen derartigen akuten Vorfall konnten nun Ärztinnen und Ärzte an der Universitätsklinik für Innere Medizin I von MedUni Wien und AKH Wien (Klinische Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie) erfolgreich behandeln.“, heißt es in der Aussendung.
Behandlung mit Immunglobulin-Konzentrat
Das sogenannte VITT-Syndrom sei „höchstwahrscheinlich durch eine fehlerhafte Immunantwort verursacht“ worden, so die Ärzte. Der Patientin wurden daraufhin hoch dosiert intravenös Immunglobulin-Konzentrate, Kortison, sowie besondere gerinnungshemmende Medikamente verabreicht. Darauf habe die Frau sofort angesprochen und man konnte eine Thrombose verhindern. Denn Immunglobulin-Konzentrate enthalten Antikörper, die die fehlerhafte Immunantwort verhindern können. „Bei diesem Fall konnten wir zum ersten Mal die Wirksamkeit einer potenziell
lebensrettenden Behandlungsstrategie für impfinduzierte Thrombosen beschreiben“, so Paul Knöbl.
Diese neuen Erkenntnisse wurden nun im Journal of Thrombosis and Haemostasis publiziert. Damit werden einerseits die aktuellen Behandlungsempfehlungen unterstützt. Das Ärzte-Team weist außerdem darauf hin, dass zur Vermeidung einer lebensbedrohlichen Thrombose eine frühzeitige Diagnose sowie eine sofortige Behandlung notwendig seien. Die aktuelle Erkenntnis könnten demnach „eine große Hilfe zur Behandlung anderer PatientInnen mit ähnlichen Erkrankungen sein.“, so die MedUni Wien.