Teenager ritzt Namen in Tempel aus dem 8.Jahrhundert
Der Toshodaiji Kondo-Tempelkomplex im japanischen Nara gilt als absolutes Kulturgut und Hotspot für viele Touristen. Ein 17-jähriger Besucher wollte seinen Aufenthalt wohl für immer festhalten und ritzte einen Namen in eine der Säulen.
Der Tempel gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
17-Jähriger ritzt „Julian“ in buddhistischen Tempel
Wer den buddhistischen Toshodaiji Kondo-Tempelkomplex im japanischen Nara besuchen kann, erlebt ein Stück Geschichte. Denn der Tempel wurde bereits im Jahr 759 begründet. Er gilt durch seine klassische Bauweise und wunderschöne Architektur als absolutes Highlight. Der buddhistische Tempel gehört zu den acht Stätten der historischen Denkmäler des antiken Nara. 1998 wurde der Tempel schließlich sogar als UNESCO Weltkulturerbe registriert.
Ein absoluter Bucket List Ort also, den man dementsprechend respektieren sollte. Dass unter einem respektvollen Umgang mit uralten Gebäuden aber nicht alle das gleiche verstehen, zeigt jetzt der Fall eines 17-Jährigen Kanadiers. Denn wie Medien berichten, ritzte der Junge bei seinem Besuch am 7. Juli „Julian“ in eine Säule des Tempels.
Mit seinem Fingernagel versuchte er sich offenbar in einer der Holzsäulen der „Goldenen Halle“ – einem nationalen Kulturgut – zu verewigen, als er von anderen Touristen erwischt wird. Diese alarmieren daraufhin sofort die Mitarbeiter:innen des Tempels, die den Jungen schnappen.
Nicht der erste Fall von Beschädigung eines Kulturguts
„CNN“ berichtet, dass die Polizei daraufhin den Jungen verhörte. „Der Junge hat seine Tat zugegeben und sagt, dass es nicht in der Absicht geschah, der japanischen Kultur zu schaden“, erklärt ein Polizeibeamter dem Nachrichtensender. „Er ist jetzt bei seinen Eltern, die bei ihm waren, als der Vorfall geschah.“ Laut dem Beamten werden die Ermittlungen noch fortgeführt. Sie sollen entscheiden, ob der 17-Jährige mit seiner Aktion gegen das Gesetz zum Schutz von Kulturgütern verstoßen hat.
Sollte das der Fall sein, könnten ihm laut „BBC“ ziemlich extreme Konsequenzen drohen. Denn die Nachrichtenseite schildert, dass nach japanischem Recht die Beschädigung eines „wichtigen Kulturguts“ mit bis zu fünf Jahren Gefängnis oder rund 1.900 Euro Geldstrafe bestraft wird. Der Polizeibeamte versicherte gegenüber „CNN“ aber, dass der Junge nicht inhaftiert werde.
Der Fall des 17-Jährigen sorgt derzeit vor allem für Aufsehen, weil es nicht das erste Mal ist, dass Touristen ein internationales Kulturgut beschädigen. Erst Ende Juni sorgte ein Mann für Aufregung, der „Ivan+Haley 23“ in die Mauern des Jahrtausende alten Kolosseums ritzte. Der Mann entschuldigte sich anschließend bei dem Bürgermeister Roms. Er erklärte, dass ihm nicht bewusst war, wie alt das Monument war.