Nachdem Popsternchen Kesha (28) ihren Produzenten Lukasz Sebastian Gottwald (41) – alias Dr. Luke – 2014 wegen Vergewaltigung angezeigt hat, wurde der Rechtsstreit nun offiziell beendet. Die Sängerin gab an, dass ihr Produzent sie jahrelang missbraucht, emotional manipuliert und unter Drogen gesetzt habe. Aus Angst, er könne ihrer Karriere beenden, habe Kesha lange Zeit geschwiegen.

Durch die Anzeige hoffte die Sängerin endlich aus dem Sony-Plattenvertrag zu entkommen, der sie an den Produzenten bindet. „Diese Klage ist die Anstrengung Keshas, wieder Kontrolle über ihre Karriere und ihre persönliche Freiheit zurückzuerlangen, nachdem sie zehn Jahre lang Opfer von geistiger Manipulation, emotionalem Missbrauch und sexuellen Übergriffen durch Dr. Luke war“, erklärte Keshas Anwalt gegenüber TMZ.

Am Freitag wies nun ein New Yorker Gericht Keshas Antrag auf Befreiung aus dem Sony-Vertrag ab, was bedeutet dass die Sängerin verpflichtet ist, weitere sechs Alben aufzunehmen – und das mit dem Mann, der sie angeblich vergewaltigt hat.

Diese Bilder aus dem Gerichtssaal sorgen im Moment für große Aufregung in den sozialen Netzwerken.

#freekesha ❤️🙏🏼

Ein von ThatBasicBitchhh™ 👸🏼🆚🙍🏼 (@that_basic_bitchhh) gepostetes Foto am

Solidarität:

In den vergangenen Tagen haben sich zahlreiche Musikerinnen in sozialen Netzwerken solidarisch gezeigt und rufen zur Unterstützung der Sängerin auf.

Powerfrau Taylor Swift (26) setzte Worte in Taten um und spendete 250.000 Dollar, um Kesha zu unterstützen. Keshas Mutter bestätigte die finanzielle Hilfe per Twitter: „Taylor Swift hat gerade großzügigerweise 250.000 Dollar an Kesha gespendet als Zeichen der Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Großartig!“

Wie mit Vergewaltigung umgegangen wird

Dieses Beispiel zeigt erneut, warum so viele Vergewaltigungsopfer nicht den Mut aufbringen, ihre Peiniger an den Pranger zu stellen. Immer noch wird vielen Frauen, die angeben sexuell oder psychisch missbraucht worden zu sein, kein Glauben geschenkt. Ein perfektes Beispiel dafür, dass solche Vorwürfe selbst im 21. Jahrhundert noch nicht ernst genug genommen werden, ist wohl auch der Vergewaltigungs-Skandal rund um Bill Cosby.

Natürlich ist es für Außenstehende schwierig zu beurteilen, ob die Sängerin nur einen geschickten Weg aus ihrem Plattenvertrag sucht, oder tatsächlich Jahre lang körperlich und psychisch missbraucht wurde. Fakt ist aber, dass dieser gerichtliche Beschluss dazu beiträgt, dass betroffene Frauen auch in Zukunft zweimal überlegen werden, ob sie ihre Vergewaltigung tatsächlich anzeigen oder doch einfach totschweigen.