Swarovski-Mitarbeiter angeblich am Großbildschirm über Kündigung informiert
Swarovsk soll hunderte Mitarbeiter via Großbildschirm über ihre Kündigung informiert haben. „Die Namen derjenigen, die bleiben können, standen in einem grünen Feld, die, die gehen müssen, in einem roten Feld“, so Arbeiterkammer Präsident Erwin Zangerl
Der Kristallkonzern sorgt mit dubiosen Kündigungsmethoden für Wirbel.
Tiroler Arbeiterkammer zeigt sich vom Kündigungsvorgang schockiert
Die Coronakrise hat dem in Wattens Tirol ansässigen Kristallkonzern Swarovski schwer zugesetzt. Weltweit wird das Unternehmen tausende von Stellen abbauen. Allein in Wattens sollen 1.000 Mitarbeiter davon betroffen sein. Dabei setzt das Unternehmen offenbar auf dubiose Kündigungsmethoden. In einer Videokonferenz wurden die Mitarbeiter über ihre Kündigung informiert. Dabei wurden die Namen gekündigter Mitarbeiter auf Großbildschirmen angezeigt, wie auch der Österreichische Gewerkschaftsbund auf Twitter schreibt.
Swarovski setzt bleibende Mitarbeiter unter Druck
Bleibende Mitarbeiter seien massiv unter Druck gesetzt worden Stunden zu reduzieren „um das Unternehmen zu retten“. „Wer nicht zustimmt, dem wird suggeriert, er wäre eben nicht für das Unternehmen da. Da kann man gleich sagen, ich schmeiß dich raus, wenn du nicht spurst“, so AK-Chef Zangerl. Die Arbeiterkammer warnt davor, solche Angebote anzunehmen. Die Betroffenen sollen sich stattdessen direkt an die Kammer wenden.
Denn auch, wenn es sich arbeitsrechtlich um eine einvernehmliche Abänderung des bestehenden Arbeitsvertrages handelt, gibt es keinerlei Schutz vor späteren Kündigungen. Mit gekürzter Arbeitszeit und weniger Entgelt stehen einem auch weniger Leistungen bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder Abfertigungen zu.
Swarovski bedauert Fehlleistung
Vonseiten des Unternehmens wird bestätigt, dass die Namen von betroffenen Mitarbeitern auf Bildschirmen zu sehen waren. Diese seien aber im Vorfeld von ihrer Kündigung informiert worden. „Sollte es in einer Abteilung zu einer Fehlleistung einer Führungskraft gekommen sein, bedauert das die Unternehmensleitung“, so der Konzern in einer Stellungnahme.