Laut Studie: Ziegen wählen bei der Futtersuche aus Spaß oft den komplizierten Weg
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Das denken sich Ziegen wohl sehr oft, denn sie lieben offenbar Herausforderungen, wenn es um die Futtersuche geht. Eine Studie zeigt, dass die Tiere große Freude beim Lösen von Problemen haben. Doch auch bei den verschiedenen Ziegen-Gattungen gibt es Unterschiede.
Während die einen vorhersehbar reagieren, sorgen andere für Überraschungen.
Ziegen wollen die Herausforderung
Laut Forschern bereitet es Ziegen eine ziemlich große Freude, wenn etwas – wie etwa das Ergattern von Nahrung – mit einer Herausforderung oder einem zu lösenden Problem verbunden ist. Wie Forscher nun im Fachmagazin „Scientific Reports“ berichten, haben sie ein Experiment durchgeführt, bei dem sie 30 Milchziegen und 27 Zwergziegen vor eine Entscheidung gestellt haben. Auf der einen Seite wartete eine Schiebetüre, hinter der sich ein Leckerli befand. Auf der anderen Seite gab es eine offene Tür, durch die das Leckerli ohne Mühe geschnappt werden konnte.
Erstaunlich: 53 von 57 Ziegen entschieden sich dabei für die Belohnung hinter der verschlossenen Schiebetüre, die sie erst mit ihrer Schnauze aufschieben mussten. Die Forscher schlussfolgerten, dass diese Herausforderung eine Art Motivation für die Tiere sei.
Challenge Accepted!
Es gab allerdings auch einen kleinen Unterschied beim Verhalten der Milch- und Zwergziegen. Letztere zögerten zuerst, haben sich im Endeffekt aber auch für das Leckerli hinter der Schiebetür entschieden. Für die Forscher vorhersehbar, denn bereits bei einer ähnlichen Studie haben Ziegen dieser Gattung so reagiert. Doch die Entscheidung der Milchziegen war für die Wissenschaftler eine Überraschung.
Denn die Tiere steuerten zielstrebig auf die verschlossene Türe zu und freuten sich regelrecht darauf, dieses „Problem“ zu lösen. „Wir hatten erwartet, dass die für hohe Milchleistung gezüchteten Nutztiere ihre Energie sparen und weniger motiviert sein würden, sich für eine Belohnung anzustrengen„, so Katrina Rosenberger vom Forschungsinstitut Agroscope gegenüber dem „Schweizer Nationalfonds„.