Studie zeigt, wie schlecht Serien-Binge-Watching für unser Gehirn ist
Ja, schon klar – Jede von uns, die schon mal 48 Stunden straight vorm Laptop verbracht hat und sich nach jeder beendeten Folge immer mehr von ihrer Reflektion im dunklen Laptop-Bildschirm erschreckt hat, kann sich schon zusammenreimen, dass exzessives Serien-Schauen nicht unbedingt gesund ist. Ja, wir wissen’s, Bewegung, gesunde Ernährung und so … Alles Dinge, die beim sogenannten Binge-Watching zu kurz kommen (Unter uns: Wir müssen uns schon wirklich bemühen, zumindest unsere Hygiene nicht schleifen zu lassen und wenigstens mal zu duschen und den Pyjama zu wechseln).
Abgesehen von mangelnden Fitness-Aktivitäten soll Binge-Watching aber vor allem auch schlecht für unser Gehirn und unsere Erinnerungsfunktion sein, wie eine aktuelle Studie, die im Journal First Monday veröffentlicht wurde, nun zeigt. Und nicht nur das: Auch, wenn es sich für uns wie das Entspannteste der Welt anfühlt, scheinen wir Serien im Binge-Watching-Modus tatsächlich weniger genießen zu können.
Der Grund: Ähnlich wie wenn wir Essen runterschlingen und dieses gar nicht richtig genießen, ist es laut dieser Studie auch mit den Serien: Menschen, die eine Serie in nur wenigen Tagen zu Ende schauen, belasten damit ihr Gehirn und können sich später auch schlechter an die Serie erinnern als jene Menschen, die nur eine Folge pro Tag oder alle paar Tage sehen. Die Binge-Watcher haben ihr Erlebnis mit dem Serien-Schauen auch als weniger entspannend beurteilt, als diejenigen, die den gesitteteren Rhythmus an den Tag gelegt haben.
Der Grund: Unser Gehirn braucht Zeit, um das Gesehen zu verarbeiten, um sich langfristig daran erinnern zu können und die Serie als entspannend zu empfinden – ergo: Je schneller man eine Serie zu Ende schaut, umso weniger Freude hat man am Ende des Tages dabei. Die Studienautoren vergleichen das in etwa mit einem Vergnügungspark: Einen Tag dort zu verbringen macht Spaß. Einen Tag mit der selben Achterbahn zu fahren hingegen eher weniger.
Etwas Zeit zwischen zwei Episoden vergehen zu lassen sorgt außerdem dafür, dass in unserem Gehirn eigene Theorien rund um die Serie entstehen, sie uns deshalb noch spannender vorkommt und wir uns umso mehr auf die nächste Folge freuen können.