Studie zeigt: HPV-Impfung reduziert Gebärmutterhalskrebs-Fälle um 87 Prozent
Eine Studie in England untersuchte, wie effektiv eine HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs schützt. Gegen die zwei gefährlichsten HPV-Varianten habe die Impfung demnach eine Schutzrate von bis zu 87 Prozent.
Je früher die Impfung stattfindet, desto besser sei der Schutz, heißt es in der Studie.
Kann eine HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs schützen?
Seit 2008 wird die HPV-Impfung in England angeboten. Dass die Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) effektiv ist, war bereits Inhalt einiger Studien. Die neue Studie aus England widmete sich allerdings dem Thema Gebärmutterhalskrebs. Denn dieser entsteht in den meisten Fällen durch eine HPV-Erkrankung im Vorfeld.
Um festzustellen, inwieweit die Impfung auch Gebärmutterhalskrebs vorbeugen oder bekämpfen kann, wertete die Studie die Krebsregisterdaten in England für die Jahre 2006 bis 2019 aus und bildete insgesamt sieben Personengruppen im Alter von 20 und 64 Jahren. Drei der Gruppen waren gegen die HP-Virusstämme 16 und 18 geimpft. Diese beiden Stämme gelten als die gefährlichsten Varianten der HPV, da sie bis zu 80 Prozent der Gebärmutterhalskarzinome verursachen.
Impfung verhinderte 450 Erkrankungen
Die Studie zeigte, dass die Impfung gegen diese Stämme bis zu 87 Prozent der Betroffenen vor einer Erkrankung schützte. Bei der Schutzrate gab es jedoch Altersunterschiede. Denn je früher die Impfung bei den Frauen stattfand, desto höher war der Schutz. Unter jenen Personen, die als zwölf bis 13-Jährige geimpft wurden, lag der Schutzwert etwa bei 87 Prozent. Jene Personen, die zwischen 14 und 16 Jahren immunisiert wurden, hatten eine Schutzrate von 62 Prozent und die Personen, die zwischen 16 und 18 Jahren geimpft wurden, hatten eine um 34 Prozent geringere Häufigkeit an Gebärmutterhalskrebs.
Auch vor den Vorstufen der Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen schütze die Impfung besonders gut. Denn hier lag die Schutzrate bei etwa 97 Prozent.
In Abstimmung mit den Registerdaten aus Großbritannien schließt die Studie deshalb, dass bis Juni 2019 etwa 450 Gebärmutterhals-Karzinome beziehungsweise Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen verhindert werden konnten. Durch die Impfung sollen auch mehr als 17.000 Fälle von diagnostizierten Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen verhindert worden sein.
Impfung nicht immer kostenlos
Zum Vergleich. In Österreich gab es im Jahr 2018 440 registrierte Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen. 133 dieser Frauen starben an den Karzinomen. Eine Impfung ist seit 2006 verfügbar. Diese ist für alle Kinder zwischen 9 und 12 Jahren kostenfrei.
Bis zum 15. Lebensjahr ist sie vergünstigt, danach muss man die Kosten selbstständig tragen. Die dreiteilige Impfung kostet dann 624 Euro.