Umsatzsteuer für Tampons, Binden & Co wird halbiert
Die Steuer auf Hygieneartikel wie Tampons, Binden oder andere Periodenprodukte wird in Österreich von 20 auf zehn Prozent gesenkt.
Ein entsprechender Beschluss soll noch am Donnerstag (10.12.) im Nationalrat gefällt werden.
Steuer auf Tampons und Binden wird halbiert
Künftig beträgt die Steuer auf Periodenprodukte wie Tampons, Binden, Slipeinlagen oder Menstruationstassen nur noch zehn Prozent statt 20. Die bereits angekündigte Senkung dieser Steuer wird am Donnerstag (10. Dezember) im Nationalrat beschlossen und soll bereits ab 1. Jänner 2021 in Kraft treten, heißt es von den Grünen. Damit senke man die Steuer auf den niedrigsten in Österreich zugelassenen Steuersatz.
„Bluten ist kein Luxus“
„Damenhygiene darf kein Luxus sein“, so Frauenministerin Susanne Raab (ÖPV) in einer Aussendung, die den Abänderungsantrag gemeinsam mit der grüne Klubobfrau Sigrid Maurer ausgehandelt hat. Man habe keine Wahl, wenn es um die Periode geht und „damit auch nicht beim Kauf von Hygieneartikel“, so die Frauenministerin. Gleichzeitig appelliert sie außerdem an die Hersteller, diese Preisreduktion an die Konsumenten weiterzugeben.
Auch die grüne Frauensprecherin Meri Disoski zeigt sich über die Änderung erfreut. „Bluten ist kein Luxus, eine Steuer, die nur Frauen zahlen, ist ungerecht“, so die Politikerin.
Tamponsteuer in vielen Ländern heiß diskutiert
Bereits seit einigen Jahren wird die Tamponsteuer in vielen Ländern heiß diskutiert. In Deutschland wurde sie Ende 2019 bereits von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Generell sind die Steuersätze in Europa allerdings sehr unterschiedlich. In zehn Ländern liegt er sogar bei über 20 Prozent. Mit 27 Prozent ist der Steuersatz auf Periodenprodukte in Ungarn am höchsten. Am niedrigsten ist die Steuer in Großbritannien. Denn dort liegt sie bei nur 5 Prozent. In Irland muss man sogar gar keine Steuer zahlen. Schottland führte außerdem kürzlich als erstes Land der Welt den freien Zugang zu Menstruationsprodukten ein.