Stephen Hawking ist tot: Astrophysiker in Cambridge gestorben
Der britische Astrophysiker Stephen Hawking ist tot. Der 76-Jährige soll in seinem Haus in Cambridge ruhig eingeschlafen sein, verkündete seine PR-Agentur Pagefield, die von seiner Familie informiert wurde. Seine Kinder Lucy, Robert und Tim seien zutiefst traurig. „Wir werden ihn für immer vermissen.“
Stephen Hawking saß Jahrzehnte im Rollstuhl
Hawking litt an der unheilbaren Muskel- und Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose). Seit Jahrzehnten saß er im Rollstuhl und konnte sich zuletzt gar nicht mehr bewegen und sich nur noch mittels eines speziellen Computers mitteilen. Hawking war zwar stark geschwächt, doch er gehört zu den größten Wissenschaftern aller Zeiten. Die Fachwelt schätzte ihn wegen seiner Theorien zum Ursprung des Kosmos und zu Schwarzen Löchern. „Ich möchte das Universum ganz und gar verstehen“, sagte er einmal. „Ich möchte wissen, warum es so ist, wie es ist, und warum es überhaupt existiert.“ 1988 erschien sein Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“, das ihn auch bei Laien bekannt machte.
Krankheit konnte Karriere nicht aufhalten
Doch die Krankheit schritt bei ihm sehr langsam voran und konnte seinen Aufstieg in der Wissenschaft nicht aufhalten: 1979 wurde er Professor für Mathematik in Cambridge, über 30 Jahre lang hatte er dort den renommierten Lucasischen Lehrstuhl für Mathematik inne. Das Privatleben kam trotz seiner Karriere nicht zu kurz. Hawking war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. 30 Jahre lang war er mit seiner Jugendliebe verheiratet, doch die Ehe scheiterte – später bezeichnete sie ihn als einen „Haustyrannen“. 1995 heiratete Hawking seine Pflegerin, die Verbindung dauerte elf Jahre.
Trotz Gesundheitsproblemen funktionierten Hawkings Gehirn uns Geist immer bestens – er wurde stets als Genie gehandelt. Neue Theorien entwickelte der Physiker zu Schwarzen Löchern und dem Urknall. Laut Hawking seien die riesigen Schwarzen Löcher im All keine Endstationen. Sie würden durch ihre enorme Schwerkraft alles einsaugen, was ihnen zu nahe kommt, und lassen nicht einmal das Licht entkommen. Hawking konnte mittels seiner Theorie aber auch verdeutlichen, dass Schwarze Löcher langsam verdampfen – dieser Vorgang dauert extrem lange. Die dabei entstehende Hawking-Strahlung konnte sich aufgrund der Dauer bisher nirgends nachweisen lassen.
Stephen Hawking warnte die Menschheit
In seinen letzten Lebensjahren wollte Hawking die Menschheit stets warnen und mahnen. Intelligente Roboter, Klimaerwärmung, Atomkrieg und durch Gentechnik hergestellte Viren könnten die Menschen gefährden. Er riet, sich rechtzeitig „Ausweichmöglichkeiten“ im Weltraum zu schaffen. Stephen Hawking wurde am 8. Jänner 1942 in Oxford geboren. Er erkrankte bereits als Physikstudent an ALS – Ärzte sagten ihm nur noch wenige Jahre voraus. Seit 1968 war Hawking auf den Rollstuhl angewiesen. Seine Geschichte wurde 2013 mit Eddie Redmayne in der Hauptrolle verfilmt: