Stefanie Giesinger spricht in Interview offen über ihren Kampf mit schweren Depressionen
In der YouTube-Interview-Reihe „Bar Talk“ macht es sich Moderator Markus Kavka in Zusammenarbeit mit dem Verein „Freunde fürs Leben e.V.“ zur Aufgabe gemeinsam mit Stars über mentale Gesundheit aufzuklären. In dieser Interview-Reihe erzählt jetzt auch Stefanie Giesinger von ihrem Kampf mit schweren Depressionen und spricht offen darüber, dass sie sich deswegen noch immer in Therapie befindet.
Gerade der Anspruch, den man an sich selbst stelle, alle Erwartungen zu erfüllen und es allen recht zu machen, führe laut dem Model zu enormen Druck.
Stefanie Giesinger spricht über ihre schweren Depressionen
Die ehemalige GNTM-Siegerin ist bekannt für ihre ehrlichen und authentischen Postings auf Social Media. Das beweist die 24-Jährige jetzt auch in einem aktuellen Video-Interview in Zusammenarbeit mit „Verein Freunde fürs Leben e.V.“. „Ich sehe mich in der Verpflichtung, den Menschen, die mich als Vorbild sehen, zu zeigen, mir geht es halt auch mal scheiße“, erklärt Stefanie gegenüber Moderator Markus Kavka. Deswegen möchte sie im Rahmen des Interviews nun ehrlich und offen über ihren mentalen Zustand sprechen. Ihr partieller Rückzug aus der virtuellen Welt habe mit ihren Depressionen zu tun, erzählt Stefanie in dem Interview mit Markus Kavka. Sie poste zwar immer noch, nur einfach nicht mehr so intensiv und hochfrequentiert. Erst „seit November kann ich mich selbst wiedererkennen„, sagt das junge Model. Derzeit befinde sie sich immer noch in einer Therapie, die ihr guttue, aber der Heilungsprozess brauche noch einiges an Zeit.
Es brauchte Zeit bis sie erkannte, dass etwas nicht stimmt
Bis sie erkannte, was mit ihr los sei, dauerte es seine Zeit. Stefanie Giesinger erzählt in dem Interview ausführlich, dass sich die Depressionen vor allem mit Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten angekündigt hätten. Aber dies allein hätte ihr noch keinen Anlass gegeben, mal einen Gang zurückzuschalten. Sie habe einfach weiter gemacht, aber viel geweint, bevor und nachdem ein Job erledigt war. Das ständige Weinen und die negativen Gedanken ihr selbst gegenüber seien mit der Zeit aber unerträglich gewesen. Am Ende sei es in verwirrenden und sehr realistischen Suizidgedanken gemündet, beschreibt das Model.
„Als ich fertig war mit weinen und traurig sein und negativen Gefühlen, habe ich einfach gar nichts mehr gefühlt. Und hab auch so das Bett unter mir gar nicht mehr gefühlt. Ich war einfach nur noch da und wollte gar nicht mehr da sein.“, so die 24-Jährige. Schließlich begab sich Stefanie in Therapie.
Stefanie Giesinger: So hat ihr die Therapie geholfen
Obwohl sie zuerst strikt gegen die Einnahme von Antidepressiva war, überzeugte sie schließlich ein erfahrenes Team von Ärzten. In der Therapie sollte sie lernen, Dinge einfach mal hinzunehmen und sich selbst nicht zu sehr zu hinterfragen. „Wieso bin ich traurig? Ich habe doch alles, was ich wollte.“ fügt die 24-Jährige dem Statement in dem Interview noch hinzu. Viel reden und reflektieren hätten ihr geholfen, um mit der Depression klarzukommen, aber der Heilungsprozess dauere noch ein wenig.
Damit hat Stefanie noch zu kämpfen
Momentan spüre sie noch die Side-Effects der Depression. Sie traue sich nicht mehr ganz losgelöst sie selbst zu sein. Oft habe sie Angst etwas Falsches zu sagen. Deswegen sei sie ständig nervös und ein wenig ängstlich. Dem Anspruch immer alles richtigzumachen und es allen recht zu machen, ist schwierig, wenn man gerade erst erwachsen werde. Aber immerhin habe sie nun ein paar Routinen gefunden, wie sie sich selbst besser schützen kann: Weniger Social Media, weniger Presse-Artikel über sich selbst lesen und in die Natur gehen zum Abschalten.
Andere Gäste beim Bar-Talk
Auch Schauspielerin Nora Tschirner und Rapper Magaloh sprachen in „Bar Talk“ bereits über ihre Erfahrungen mit Mental Health Issues. Die Interview-Reihe von Markus Kavka und dem Verein Freunde fürs Leben will der Tabuisierung von psychischen Krankheiten entgegenwirken und ihnen mehr Raum in der Öffentlichkeit bieten.
Solltest du auch Hilfe brauchen oder mit jemandem über die aktuelle Situation sprechen wollen, gibt es kostenlose psychologische Beratungs-Hotlines, an die du dich anonym wenden kannst.